Dear Mika-Flynn, Life with kids, Personal

Dear Mika-Flynn

6. Februar 2014

Lieber Mika-Flynn, mein süßer Schatz! 15 Monate bist du nun. Schon wieder ein viertel Jahr älter. Ein Kleinkind, kein Baby mehr und schon so groß und eigenständig. Ich sehe mir Bilder an, auf denen du noch so winzig warst und klein und bin immer wieder erstaunt, wie schnell doch alles ging und die Zeit verflogen ist. Und ich wiederhole mich, wenn ich sage, dass ich sie gerne anhalten würde. Wenn auch nur für einen kurzen Augenblick.
Dann würde ich dich in den Arm nehmen, meine Nase in deinen fluffig-weichen Puschelhaaren vergraben und nur den Moment genießen, deinen süßen Duft einatmen, der mich an Zuckerwatte erinnert und dich knuddeln.

Du veränderst dich wirklich von Tag zu Tag, lernst ständig Neues dazu. Es ist Wahnsinn, wie aufmerksam du schon bist, dir Dinge zeigen lässt und sie nachahmst. Man muss sich wirklich zweimal überlegen, was man vor dir sagt und tut, weil du wirklich alles in deinem kleinen Köpfchen speicherst und nachmachst. Wenn ich mir die Nase putze, trompetest du wie ein kleiner Elefant. Wenn wir husten, hüstelst du ebenfalls ganz gekünstelt und lachst dabei. Jeder Laut wird imitiert, jede Geste kopiert. Du kommunizierst auf deine ganz eigene Art mit uns und jeden Tag lerne auch ich etwas dazu. Nämlich, wie ich dich verstehe und erkenne, was du mir sagen möchtest. Nein, du sprichst noch keine Sätze mit uns, aber dennoch weiß, ich was du meinst. Dein Wortschatz beinhaltet Mama, Bapa, Dada (damit benennst du irgendwie sehr viel), Wauwau (Wie macht der Hund?), Katze, Brumbrum (für Auto), Heiß, Ge (für Trinken) und Coco. Letztere hat es dir sowieso angetan und du bist ganz hin und weg von ihr, willst sie immer streicheln und reibst dein Köpfchen an ihr, um mit ihr zu schmusen. Meistens ist ihr das aber noch nicht so geheuer und sie sucht schnell das Weite. Dir egal, dann läufst du eben schnell hinterher, so leicht bist du nicht abzuwimmeln. 😀

Seit Neuestem fängst du laut an zu schmatzen, wenn du Hunger hast, machst „Nomnomnom“ und ich weiß dann, es ist Zeit, dir etwas zu Essen zu machen. Die selben Laute machst du auch, wenn ich dich morgens frage, ob wir frühstücken wollen.
Allerdings ist es mit dem Essen seit einer Weile so eine Sache. Ich hatte mich schon so gefreut, dass du so ein guter Esser bist und es eigentlich nichts gibt, was du nicht magst, da fing es an. Dinge, die du so gerne gegessen hattest, wurden auf einmal verschmäht und wieder ausgespuckt. Tage an denen du den ganzen Teller leer gegessen hast und am nächsten Tag das gleiche Essen verweigert hast. Ein wenig ließ mich das schon verzweifeln, bis ich mich damit abgefunden habe, dass man dich ja nicht dazu zwingen kann. Aber wenn du da vor einem sitzt, ich versuche, dir das Essen schmackhaft zu machen und du nur die Lippen zusammen presst und energisch und wild mit dem Kopf schüttelst, ärgert einen das am Anfang eben schon. Hab ich es dann doch mal geschafft, einen Happen in deinen Mund zu bekommen, kommst du dann doch manchmal auf den Geschmack. Aber bis dahin dauert es…Da sitzen wir dann schon mal eine Stunde am Mittagstisch. Naja, es heißt ja immer, dass sind nur Phasen und die gehen irgendwann vorbei. Auch wenn es nun schon gefühlt ewig andauert, hoffe ich, dass das stimmt.
Und du hast ja zum Glück Sachen, die du immer magst und nie verschmähen würdest. Bananen und Weintrauben zum Beispiel. Oder dein Früchte-Müsli.

Vielleicht hast du auch einfach nur keine Zeit zum Essen, weil es so viel mehr Spannenderes zu tun und entdecken gibt. Die Tierpuzzle-Teile oder Holz-Kringel durch die ganze Wohnung tragen. Jedes einzeln von A nach B. Und jedes Mal überlege ich mir erneut, was du wohl für einen Auftrag hast, so hochkonzentriert bist du dabei. Manchmal muss man aufpassen, wo du die Teile hin transportierst. Wir haben sie durchaus auch schonmal im Altpapier oder im Gelben Sack wieder gefunden und seitdem suche ich abends so lange, bis wieder alle Spielsachen komplett sind…Nicht alles kann man wegwerfen. Das müssen wir nochmal üben. Auch wenn du schon prima das Papier zur Tonne bringst und ganz genau weißt, wo es hin gehört.
Ganz toll stapelst du auch Türme aus Bauklötzen oder Lego und setzt deine Stapelbecher aufeinander. Wenn alles so klappt, wie du es dir vorstellst, schaust du stolz zu mir, damit ich applaudiere. Und dann stimmst du in das Klatschen mit ein und freust dich so. Das geht dann eine ganze Weile bis du wieder etwas Neues entdeckst. Manchmal räumst du auch einfach nur ewig deine Bauklötze ein und wieder aus und wieder ein, sortierst sie…Und du bist unglaublich großzügig und „verschenkst“ deine Tiere und Bausteine auch gerne. Drückst sie einem in die Hand und wartest ganz gespannt, bis man sich bedankt. Das machst du auch gerne mit deinem Essen und Trinken. Du teilst alles gerne und bist sehr fürsorglich. 🙂

Und dann gibt es Momente, in denen träumst du vor dich hin, schaust durch die Gegend und bist komplett in deiner eigenen Welt. Manchmal, wenn ich denke, du schläfst und in dein Zimmer komme, liegst du auch so in deinem Bettchen. Ich frage mich dann immer, was wohl in deinem kleinen Köpfchen vorgehen mag. Was du wohl denkst. Welche Eindrücke du verarbeitest.
Ich blicke in deine Augen und sehe diese wunderbare Persönlichkeit. Die schon ihren eigenen Kopf hat und weiß, was sie will. Manchmal auch richtig bockig werden kann, aber in den meisten Fällen einfach nur zuckersüß und lieb ist.
Wenn ich dich frage, ob wir kuscheln wollen, kommst du in meine Arme gelaufen, legst deinen Kopf an meine Brust und drückst dich an mich. Mein Herz könnte dann jedes Mal schier platzen vor Glück. Auch, wenn ich zum Beispiel in der Küche stehe und koche, kommst du manchmal angelaufen, klammerst dich an meine Beine und willst auf den Arm. Gerne siehst du mir auch beim Kaffee kochen zu und bist ganz fasziniert von der Maschine. Zwar weißt du auch, dass der Herd „heiß heiß heiß“ ist, wie du dann immer ganz energisch flüsterst, spielst aber trotzdem zu gerne an den Knöpfen. In der Küche darf man dich wirklich nicht mehr alleine lassen. Am Wochenende erst hast du es geschafft, den Herd in einem unbeobachteten Moment anzuschalten. Zum Glück haben wir es sofort gemerkt! Nichts ist mehr vor dir sicher, alles wird genauestens untersucht und ausprobiert. Töpfe aus den Schränken geräumt und fleißig „gekocht“. Immer auf der Suche nach Neuem bist du.

Du liebst es auch, wenn dein Papa da ist, zuerst zu ihm, dann wieder zu mir zu laufen. Die ganze Zeit, hin und her. Und dabei kreischt du ganz verrückt und freust dich. Das machst du auch, wenn wir dich „auffressen“ und anknabbern. Am besten schmeckst du nämlich im Nacken. Und am Bauch. Und deine süßen Öhrchen erst! Unglaublich kitzelig bist du! 😀 Dein süßes Keckern und Gackern ist so goldig! Und es ist einfach so verlockend. Ich muss dich einfach die ganze Zeit knuffeln und knutschen, weil du so süß bist, es geht nicht anders. Und so lange du dich noch nicht wirklich wehren kannst, musst du das wohl über dich ergehen lassen. 🙂 Der Moment, in dem du mir sagst: „Bäh, Mama, keine Küsse, wie peinlich!“ kommt noch früh genug…Und so lange genieße ich.

Wunderschön sind auch die Momente, in denen du in meinem Arm einschläfst. Die sind nämlich eher selten. Normalerweise bringen wir dich abends ins Bett, lesen dir eine Gute-Nacht-Geschichte vor, knuddeln dich nochmal und dann schläfst du ein und wachst erst wieder morgens gegen sieben Uhr auf. Dann bringt dein Papa dich, bevor er zur Arbeit muss, zu mir ins Bett und wir kuscheln nochmal eine Runde, bevor wir aufstehen und gemeinsam frühstücken. Wie gesagt, normalerweise. Denn auch das war in den vergangenen Wochen öfters anders. Obwohl du hundemüde bist, willst du einfach manchmal nicht mehr einschlafen und fängst an, zu schreien, sobald man das Zimmer verlässt. Du gibst erst wieder Ruhe, wenn du zu uns ins Wohnzimmer darfst, um dort noch zu kuscheln. Und manchmal willst du dann sogar nochmal anfangen, zu spielen, obwohl du dabei fast im Sitzen einschläfst. Wir wissen nicht, woran das liegt. Dein Schläfchen am Nachmittag haben wir sogar schon abgeschafft, damit du abends müder bist, aber nicht immer mit Erfolg. Oft holen wir dich dann auch mit zu uns ins Bett, bei uns schläfst du dann etwas ruhiger. Vielleicht brauchst du auch einfach nur unsere Nähe.
Oder es liegt an den Zähnen, die dich nachts immer besonders plagen? Acht Stück hast du nun bereits und die Backenzähne drücken auch so langsam durch.
Vielleicht ist es aber auch einfach nur ein Schub. Wie war das? Alles nur eine Phase? Ganz bestimmt. 🙂

Seit ein paar Wochen sind wir nun beim Kinderturnen, was dir große Freude bereitet und Spaß macht. Du tollst herum, spielst mit den anderen Kindern im Bällebad, gehst rutschen oder schaukeln und es ist so schön, dich dabei zu beobachten. Ganz in deinem Element. Ab März geht es dann zusätzlich zum Minitreff. Das volle Programm. Ich möchte dir einfach die Abwechslung bieten und den Kontakt zu anderen Kindern ermöglichen, dich damit glücklich machen.
Auch wenn wir oft raus gehen, spazieren oder auf den Spielplatz, ist das dann halt nochmal etwas anderes. Spazieren gehst du schon wie ein Großer. Mit deinen süßen Tippelschritten und im Watschelschritt. Manchmal wird es dir dann aber zu viel, du kannst nicht mehr und ich muss dich den restlichen Weg nach Hause tragen, weil du zu müde geworden bist. Dann lässt du dich einfach auf deinen Popo plumpsen und ich weiß, es wird Zeit dich auf den Arm zu nehmen. 😀 In deinem Kinderwagen willst du aber auch nicht mehr sitzen, lieber selbst laufen. Als Ersatz nehmen wir stattdessen bei schönem Wetter einfach das Bobbycar mit raus.
Und wenn das Wetter mal nicht mitspielt und so ungemütlich ist, dass man sich nicht nach draußen wagen möchte, machen wir es uns drinnen schön. Spielen, lachen, singen und tanzen. Letzteres liebst du wirklich sehr! Den ganzen Tag läuft bei uns das Radio und wenn ein Lied kommt, das dir gefällt, fängst du an zu wippen und zu schunkeln und drehst dich seit Neuestem im Kreis. Das ist einfach nur unglaublich niedlich anzusehen. Auch wenn ich mitsinge oder dich frage: „Mika, tanzen?“, kommst du angelaufen, zerrst an meinen Beinen, damit ich dich hochnehme und mit dir durch die Wohnung tanze. 🙂

Ach mein kleiner Liebling, du mein Allerliebstes! Ich bin so dankbar, dass du bei uns bist und unser Leben so bereicherst. Es jeden Tag erhellst und uns mit deiner Art, deinem Strahlen und herzlichen Lachen verzauberst, uns glücklich machst! Auch an anstrengenden Tagen oder wenn ich mal nicht so gut drauf bin, schaffst du es immer wieder, mich auf andere Gedanken zu bringen und aufzuheitern. Dafür musst du mich nur angrinsen auf deine ganz eigene Art. Mit deinem frechen und doch so liebevollen Blick.
Ich freue mich auf unseren zweiten gemeinsamen Frühling und den Sommer und so viele weitere schöne Erlebnisse und Dinge, die kommen werden. Vieles, was du nun noch bewusster mitbekommen wirst, als im letzten Jahr. Ich freue mich auf deine strahlenden Augen, dein Staunen. Auf jeden neuen Tag mit dir, mein Schatz!

In Liebe, deine Mama

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6 Comments

  • Reply Miriam :) 7. Februar 2014 at 8:31

    Wow. Unendlich schön. <3

  • Reply Stini von Preussen 7. Februar 2014 at 9:40

    So unglaublich süß! Ohne Worte <3

  • Reply Mille Fleurs 7. Februar 2014 at 10:31

    Das ist wirklich wunderbar geschrieben:-) Man kann eure Liebe mit jeder Zeile mehr spüren.

    LG Sarah

  • Reply Sarah ♡ 7. Februar 2014 at 11:07

    Der Kleine Mann ist so süß!

  • Reply Schmucke Lori 7. Februar 2014 at 12:56

    Wie immer sehr sehr schön geschrieben! !!

  • Reply redwinecolouredlips 7. Februar 2014 at 17:56

    Hach. Ich liebe deine "Dear Mika" Posts. Und jedes Mal muss ich aufpassen, dass mir vor Rührung und Freude für dich nicht ein Tränchen beim Lesen rauskullert 😀 So schön <3

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