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Dankbar

29. Oktober 2014

Wir sollten uns jeden Tag bewusst machen, wie dankbar wir eigentlich sein können, für das, was wir haben. Leider vergessen wir das viel zu oft. Lieber beschweren wir uns darüber, was wir eben nicht haben, setzen neue Dinge auf die Wunschliste und sind unzufrieden. Eine Eigenschaft, die einem das Leben nicht immer einfach macht, weil man immer denkt, andere sind besser dran und führen ein viel tolleres Leben, als man selbst. Haben mehr, können sich dies und jenes leisten, fahren so und so oft in den Urlaub, scheinen sich jeden Traum erfüllen zu können. Das aber auch diese Menschen sicher an der ein oder anderen Sache zu knabbern haben und auch bei den scheinbar perfekten Leuten manchmal Dinge schief gehen, sie unglücklich sind oder Schicksalsschläge erleiden, wird verdrängt. Weil davon bekommt man ja schließlich nach außen hin nichts mit. Neid und Missgunst sind schrecklich und lassen einen verbittert werden. Wenn man immer nur dem hinterher läuft, was man nicht hat und sich nicht mehr an den Kleinigkeiten erfreuen kann, läuft irgendetwas schief. Wir sollten im Hier und Jetzt leben. Nicht in der Vergangenheit und nicht bereits heute viel zu viel in der Zukunft planen. Natürlich sind Träume wichtig. Es lohnt sich, darauf hinzuarbeiten und sie sich irgendwann zu erfüllen. Aber sie sollten einen nicht bestimmen. Denn dadurch vergessen wir, was wirklich wichtig ist. Nämlich, Zeit mit den liebsten Menschen zu verbringen und auch wirklich jeden Moment zu genießen. Nicht immer abzuschweifen und gar nicht ganz bei der Sache zu sein, weil man noch so viel auf seiner To-Do-Liste hat, die man doch so schnell wie möglich abhaken will.

Auch ich ertappe mich in letzter Zeit oft dabei, unzufrieden zu sein. Mich plagen Ängste, die eigentlich keine sein sollten. Das Ende der Elternzeit rückt immer näher und die Frage, was ich danach machen will, wird immer präsenter. Manchmal drehe ich mich dabei im Kreis, weil ich selber gar nicht weiß, was ich wirklich will. Zurück in den alten Job, der mich nie zu 100% erfüllt hat? Etwas Neues wagen, mit dem, was einem wirklich Spaß macht? Aber wie soll man es angehen? Es gibt so viele Fragen, die einen beschäftigen und wirklich zufriedenstellende Antworten darauf finde ich nicht. Ich weiß nur, dass ich mich damit nicht verrückt machen möchte, weil sich das auf meine Stimmung auswirkt und ich nicht ausgelassen die Momente genießen kann, die mir keiner mehr wieder gibt. Momente mit meinem Kind, meinem Mann, Familienzeit.
Sie rennt viel zu schnell, die Zeit. Lässt uns älter werden. Erwachsener. Unsere Kinder größer. Und in den ruhigen Momenten, in denen man sich besinnt, wird einem das erst so richtig bewusst. Nein, zurück drehen kann man sie dann nicht mehr. Aber man kann sich erinnern und sich wunderschöne Augenblicke und Erlebnisse wieder vor Augen rufen. Zumindest, wenn man diese in jenem Moment auch wirklich aus tiefstem Herzen genossen und wahrgenommen hat. Wenigstens dann Sorgen, Ängste und Probleme nicht mehr an sich heran gelassen hat. Das wichtigste im Leben ist die Familie, die Menschen, die einen lieben und auffangen. Bei denen man sich geborgen fühlt und zu Hause.












Ich bin dankbar. Dankbar ein gesundes und zufriedenes Kind zu haben, das mich jeden Tag auf`s Neue überrascht und staunen lässt. Ein kleiner Wirbelwind und Sonnenschein, der unser Leben so sehr bereichert und mich eine Mama sein lässt.  Und ich bin dankbar für einen wundervollen Partner an meiner Seite, der mich unterstützt und für mich da ist und auch meine schlimmsten Macken erträgt. Und ich im Gegenzug seine. Dem ich vertrauen kann und bei dem ich mich sicher fühle. Der ein ganz toller Papa ist und in seiner Rolle voll aufgeht.
Ich weiß, dass nicht jedem dieses Glück gegönnt ist und es auch Paare gibt, deren sehnlichster Kinderwunsch sich gar nicht oder nur durch fremde Hilfe erfüllt. Die durch Höhen und Tiefen gehen müssen, Behandlungen auf sich nehmen, um ihren Traum von einer kleinen Familie zu verwirklichen. Umso mehr weiß ich zu schätzen, was wir da haben und freue mich jeden Tag.

Egal, wie grau das Leben auch mal sein mag, vergesst nie, was wirklich zählt.

Für ein bisschen mehr Dankbarkeit.

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9 Comments

  • Reply Sarah ❤ 29. Oktober 2014 at 13:52

    Schöner Post und wahre Worte! Heute meckert man lieber auf hohem Niveau anstatt dankbar für das zu sein was man hat.

  • Reply Stini von Preussen 29. Oktober 2014 at 14:36

    Liebe Nathalie, dein Text hat mich sehr bewegt. Auch ich denke oft über das Thema Dankbarkeit nach und versuche mich auf alle die Kleinigkeiten und auch auf die großen Dinge um mich herum zu konzentrieren, die nie wirklich selbstverständlich sind und deshalb umso mehr gewürdigt werden sollten. Doch wie heißt es etwas abgewandelt: Glück in der Liebe, Pech im Beruf. Mir geht es wie dir. Auch ich habe immer noch nicht den richtigen Beruf gefunden, obwohl ich schon einiges ausprobiert habe. Manche haben es vielleicht leichter, sich festzulegen und gleich das richtige zu finden. Aber wenn wir optmistisch bleiben, finden wir vielleicht auf Umwegen den richtigen Beruf oder sogar eine Berufung. Ich wünsche dir alles Gute!!! LG Sara

    • Reply Nathalie 4. November 2014 at 1:06

      Ich danke dir für deine Worte! <3 Und wünsche dir ebenfalls alles Liebe!

  • Reply Mareike Brecht 29. Oktober 2014 at 14:55

    oh das ist schön!! Die Bilder sind wunderschön. Vor allem von euch zwei 😉
    Ich hoffe, dass du die Ängste bald beiseite schieben kannst und dich nicht mit der Frage- was kommt dann, plagen musst!!

  • Reply Sissa 29. Oktober 2014 at 15:57

    Was für ein wundervoller Post, du hast so Recht, wie leicht man das Schöne vergisst und verlernt dankbar zu sein, für das was man hat! Das alles ist so vergänglich, man sollte jeden Tag und Augenblick genießen…
    Tolle Bilder, ihr seid ein süßes und sehr sympathisches Paar und dein kleiner Mann ist einfach zuckersüß!

    xx
    Sissa

    heartsforheels.blogspot.de

  • Reply Frau P 8. November 2014 at 12:31

    Welch wahre Worte!!! LG Frau P

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