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Life with kids // Thoughts: Mit Kindern die Welt entdecken – Wie das Reisen die Kindheit prägt

19. Juli 2017

Warum verreisen wir eigentlich so gerne? Wieso zieht es uns in die Ferne? In fremde, unbekannte Länder, Städte und Orte? Vermutlich in erster Linie aus dem Grund, um möglichst viel von dieser wunderschönen Erde zu sehen, Auszeiten vom Alltag zu nehmen und Erinnerungen und Momente für die Ewigkeit zu schaffen. Einzutauchen in fremde Kulturen, Menschen und ihre Lebensweisen kennen zu lernen und viele, viele Marmeladenglasmomente zu sammeln. Meiner Meinung nach nimmt man zu keinem Zeitpunkt Eindrücke und Erlebnisse so intensiv wahr, wie unterwegs in der Welt und auf Reisen.

Reisen prägt, lässt einen (manchmal an sich selbst) wachsen, erweitert den Horizont und macht glücklich. Egal, ob die Fernreise nach Asien, der Strandurlaub an der Ostsee oder ein kurzes Wochenende in den Bergen  – ich glaube, aus jeder Art von Urlaub nimmt man unglaublich viel mit. Alle Beteiligten. Jede Art von Reise ist so unterschiedlich, wie die Personen, die dabei sind. Und reist man als Familie, lernt man vor allem auch dabei, sich anzupassen, auf alle Bedürfnisse einzugehen, Kompromisse zu machen und vielleicht auch mal loszulassen. Von festen Plänen, einem zu strukturierten Tagesablauf, Hektik und Stress, wie man ihn nur zu gut aus dem Alltag kennt. Im Urlaub ist alles etwas anders. Dann wird es eben nicht acht Uhr morgens, um in den Tag zu starten und möglichst viel davon mitzunehmen, sondern erst zehn Uhr. Bis alle fertig sind, gefrühstückt haben, die Sachen zusammen gesucht und man sich endlich auf macht zum Strand, vergehen nicht selten Stunden. Aber dann ist es so. Ich lasse mich davon nicht stressen. Dafür bleiben wir dann abends länger, so lange, bis die Sonne hinterm Horizont verschwindet. In allem irgendwie das Positive sehen, das Beste heraus holen, auch wenn es mal nicht so gut läuft, nirgends gelingt mir das so gut, wie im Urlaub. Und ich sehe, wie diese Gelassenheit und das entspannte Gefühl nicht nur mir gut tun, sondern auch meinen Kindern. Die Laune überträgt sich. Der Urlaubsmodus setzt ein.

Wie das Reisen die Kindheit prägt

Ich selbst habe viele, viele Erinnerungen an die Reisen, die ich früher zusammen mit meinen Eltern und Großeltern unternommen habe. Wir waren oft unterwegs, egal ob am Meer oder in den Bergen. Manchmal gar nicht so weit weg von zu Hause und doch war es immer etwas Besonderes für mich. Schon damals habe ich es geliebt, das Reisen. Die Momente und Erlebnisse, die ich als Kind im Urlaub und unterwegs gesammelt habe, sind abgespeichert für die Ewigkeit, ich erinnere mich an sie, als sei es gestern gewesen. Wie fasziniert ich war, von den kleinen Eidechsen auf Ibiza, die dort überall an den Wänden hochgekrabbelt sind. Bloß nicht anfassen, sagte man mir, sonst verlieren sie ihren Schwanz! Oder die kleinen Katzenbabys auf der Promenade am Strand, so klein und kuschelig. Ich weiß noch genau, wie sehr ich mir immer Sorgen machte, wenn meine Mama für meine kindlichen Wahrnehmungen mal wieder viel zu weit raus ins Meer geschwommen ist (dabei war es nur bis zur Boje) und dass ich immer heilfroh war, wenn sie wieder aus dem Wasser kam. Ich habe noch genau die flirrende Hitze unter den Pinien am Strand vor mir und sehe mich Tannenzapfen sammelnd auf dem Boden sitzen. Genauso weiß ich noch, wie es war, als wir die Zapfen im Auto mitnehmen wollten und es auf einmal voller Käfer war, die sich scheinbar darin versteckt hatten…Wer wohl lauter dabei kreischte? Meine Mama, ihre Freundin oder ich? Und genauso eklig, aber faszinierend fand ich auch, als einmal der ganze Strand voller Quallen war. Ich habe mich mit meinem Vater im Wald auf Ibiza verlaufen und fühlte mich dabei wie Indiana Jones im Nirgendwo, als wir dabei am Ende über felsige Steine zurück klettern mussten. Und als ich mit vier Jahren die steile Alm in Österreich mit drei Saltos hinunter gepurzelt bin, blieb wohl nicht nur meiner Mama für einen kurzen Moment das Herz stehen. Aufregende und teilweise gar waghalsige Abenteuer, die man als Kind noch viel gewaltiger empfindet. Aber auch lustige und schöne Momente, wie der Urlaub, in dem ich meinen 9. Geburtstag feiern durfte und mir zum Frühstück nichtsahnend ein wunderbarer Geburtstagskuchen an den Tisch gebracht wurde. Oder als meine Mama mich in der Türkei am Strand bis zum Hals im Sand eingebuddelt hat und gerade in dem Moment ein Fotograf vorbei kam. Wir warteten Monate auf das Bild, das er uns nach Deutschland schicken wollte und als wir schon fast nicht mehr damit gerechnet hatten, kam es endlich an. Was war die Freude groß. Ich weiß noch genau, wie es war, als wir auf Mallorca einen Ausflug mit dem Pferd gemacht haben und ich endlich groß genug war, alleine reiten zu dürfen. Und erinnere mich, wie wir dabei in einen Regenschauer gerieten und nass bis auf die Knochen, aber trotzdem glücklich, wieder zurück kamen. Ich war stolz wie Oskar, als ich endlich nach ewigem Betteln in Griechenland meine bunte Haarsträhne bekommen habe und wie ich da auf diesem Stuhl saß, breit grinsend über beide Ohren. Ich wollte sie nie wieder abschneiden. Muscheln suchen mit Mama am Strand, Fußspuren im Sand, mit der Vespa durch die Straßen sausen, den Fahrtwind im Gesicht, mit dem Boot auf’s Meer, Bananenboot fahren und dabei ins Wasser fallen, Eis essen bis zum Umfallen. Ach, wie wunderbar.

Ich wünsche mir so sehr, dass meine Kinder sich später auch erinnern an all das, was sie erlebt haben, als wir mit ihnen unterwegs waren in unserer großen schönen Welt, von der ich ihnen noch so viel zeigen möchte. Dass sie weltoffen, neugierig und mutig sein werden, zu entdecken und zu erleben. Egal, wie anstrengend es auch manchmal sein kann, sie sind dennoch meine liebsten Reisegefährten, denn mit niemandem wage ich lieber diese kleinen und großen Abenteuer.

Wie hat sich das Reisen für euch verändert, seit ihr Kinder habt? Plant ihr anders, als früher oder nehmt ihr sie überall dort mit hin, wo ihr auch ohne sie hingereist wärt?

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2 Comments

  • Reply Tammy 26. Juli 2017 at 9:07

    Ich gebe dir absolut recht! Ich selbst kann mich noch so gut an die Reisen meiner Kindheit zurückerinnern – meist ging es für uns zusammen als Familie nach Italien oder an die Ostsee ans Meer oder zum Wandern nach Südtirol! Und das lustige dabei ist, dass ich nun als Mama meinen Kinden dieselben Orte zeigen möchte. Deshalb habe ich auch für den August einen Urlaub im Familienhotel Feldhof in Naturns, Südtirol, gebucht: https://www.feldhof.com/de/ Mal schauen ob es meinen Kids dort auch so gut gefällt wie mir früher immer! 🙂

    • Reply Nathalie 27. Juli 2017 at 23:32

      So geht es mir auch. Einiges aus meiner Kindheit möchte ich meinen Kindern heute auch zeigen und die Erinnerungen weiter geben. 🙂
      Dann wünsche ich euch einen tollen Urlaub im August!

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