Dear Mika-Flynn

Mein süßes Baby, drei Monate bist du nun bereits alt! Ein viertel Jahr, unfassbar, wie schnell die letzten Wochen verflogen sind. Ich weiß, damit wiederhole ich mich, aber so ist es nunmal. Man sagt immer, je älter man wird, umso schneller vergeht die Zeit. Vielleicht sollte man ergänzen, dass es genauso ist, wenn man Kinder hat. Gerade noch warst du das frisch geschlüpfte kleine Würmchen, so winzig klein und hilflos und nun entwickelst du dich immer mehr zu einer kleinen Persönlichkeit und hast bereits deinen ganz eigenen Charakter. Wenn die letzten drei Monate so schnell vergangen sind, wie schnell wird es gehen, bis du das erste Mal krabbelst, läufst, sprichst,…Ich will eigentlich noch gar nicht daran denken, denn momentan genieße ich den Augenblick. Jede Minute mit dir, in der du mich anstrahlst und anlachst oder auch wenn du in meinen Armen liegst und friedlich vor dich hin schlummerst und dabei deine Lippen so niedlich zum Knutschmund verziehst, dass ich dich am liebsten auffressen würde, so süß sieht das aus!

Du brabbelst nun ganz oft vor dich hin, erzählst Geschichten und machst dabei so putzige Laute. Pfft und BrrrBrrrBrabl und solch ein glucksendes Jauchzen, wenn du dich über etwas freust. Ich hab dich bereits dabei aufgenommen, irgendwann spiele ich dir das mal vor.

Inzwischen kannst du dich schon sehr lange mit dir selbst beschäftigen. Erst gestern lagst du friedlich und zufrieden auf deinem Schafsfell, hast durch die Gegend geschaut und dir dabei selbst was erzählt, Musik gehört, die ich für uns beide angemacht habe und dabei ganz wild mit den Füßen auf den Boden getrommelt (ich will nicht wissen, wie sich das für die Nachbarin unter uns angehört hat…), während ich dein Zimmer ein bisschen umgestaltet und neue Bilder für dich aufgehängt habe. Ich war ganz erstaunt, als ich auf die Uhr geschaut und festgestellt habe, wie lange du da nun schon liegst ohne dich zu beschweren. Genauso ist es, wenn du unter deinem Spielbogen liegst. Da betrachtest du nun mittlerweile ganz fasziniert den Esel, die Quietschebälle und Knistersterne und haust mit deinen Händchen wild dagegen, dass es nur so wackelt, scheppert und rasselt. Und dabei gluckst und jauchzt du wie verrückt. Hin und weg bist du auch von den Papierlampinions, die über dem Wickeltisch hängen. Die könntest du auch stundenlang dabei beobachten, wie sie sich drehen. Und wenn dazu noch dein orangener Kicherbanden-Fuzzy vor sich hin giggelt, bist du nicht mehr zu halten. Dann trommelst du mit deinen Füßchen auf die Wickelplatte und bist nicht mehr zu bändigen. Ich hab schon immer Angst, dass du dir dabei wehtust, so doll machst du das, aber scheinbar stört dich das nicht.
 

Auch greifst du nun schon fast bewusst nach Gegenständen, die man dir vor’s Gesicht hält. Deine Bärchenrassel hast du schon öfters fest gehalten und damit rumgescheppert, nachdem ich sie dir in die Hand gelegt habe. Ebenso ziehst du dir nun immer die Spuktücher, die wir dir unters Köpfchen legen, damit du nicht alles vollspuckst (was du sehr oft tust, du kleines Speikind) in den Mund und nuckelst darauf rum. Und ansonsten erkundest du deine Händchen, lutscht sie ab und steckst sie dir in den Mund.
 

Und vor zwei Wochen hast du dich doch tatsächlich sogar gedreht! Nachdem wir dich auf den Bauch gelegt haben, wo du dich inzwischen ganz toll auf deinen Armen abstützt und neugierig dein Köpfchen hebst und durch die Gegend schaust, hast du dich zweimal mit viel Schwung auf den Rücken gerollt. Was hab ich mich gefreut! Wohl war das aber nur ein Zufall, denn bis jetzt hast du das nicht mehr gemacht. Ist aber nicht schlimm, ich bin mir sicher, du lernst das bald richtig und hörst dann nicht mehr auf damit, dich durch die Gegend zu kugeln.
 

Was deinen Hunger betrifft, werden die Abstände, zwischen denen du dich lautstark bemerkbar machst und nach etwas zu Essen verlangst, immer größer. Meistens willst du tagsüber so alle 3-4, ab und zu auch mal alle 5 Stunden an die Brust. Und nachts, und da bin ich wirklich sehr stolz auf dich, schläft du nun meistens so gut wie durch. In den letzten drei Wochen hattest du eine Phase, in der du nachts tatsächlich fast sieben Stunden am Stück durchgeschlafen hast. Wenn wir so gegen 23 Uhr schlafen gegangen sind, hieß das, um 6 Uhr morgens hast du dich gemeldet, kurz etwas getrunken und danach blieben wir nochmal so zwei Stunden liegen, um dann um 8 Uhr gemeinsam aufzustehen. Die letzte Woche war wieder etwas chaotischer. Ich schiebe es aber auf den Wachstumsschub in der 12. Woche, evtl. auch auf das Einschießen deiner ersten Zähne, denn die letzten zwei Nächte hast du dann bereits wieder durchgeschlafen. Jedenfalls bist du da jede Nacht um 3 Uhr wach geworden (ich konnte wirklich die Uhr danach stellen), hast dann erstmal ordentlich in deine Windel gepupst und warst nach diesem Gegrummel und Gedonner so wach, dass du ewig nicht einschlafen wolltest. Das war schon etwas anstrengend, besonders, da ich momentan auch ganz schwer in den Schlaf finde und sobald ich dann wach werde, wieder nicht einschlafen kann… Aber gut, ich bin zuversichtlich und hoffe, dass sich alles nun wieder einpendelt und du deinen Rhythmus beibehältst. Vor allem, da du tagsüber im Moment sehr wenig schläfst, könnte man eigentlich davon ausgehen, dass du das dann stattdessen nachts nachholst.
 

Noch ein Monat und dann könnten wir rein theoretisch schon damit beginnen, dir kleine erste Breichen zu geben. Du schaust uns jedenfalls abends beim Essen schon immer ganz gespannt zu und man könnte meinen, du würdest am liebsten schon mitessen, so groß werden deine Augen dabei. Ob wir allerdings bereits nach dem vierten oder aber ab dem 6. Monat mit Beikost beginnen, ist noch nicht entschieden. So lange dich die Milch satt macht, ist das ja eigentlich nicht nötig.
 

Und sie lässt dich wachsen! So dass ich mittlerweile schon bald erste Sachen in 62 aussortieren muss. Bei unserem Versuch, dich zu messen, kam eine Zahl von 65 cm heraus. Und das ist nun auch schon wieder über eine Woche her. Genaueres wird uns dann der Kinderarzt in zwei Wochen sagen. Dann bekommst du auch bereits deine zweite Impfung. Bei der ersten warst du so tapfer! Hast dich zwar kurz erschreckt und ganz herzergreifend geweint, ließt dich aber ganz schnell wieder von mir beruhigen. Und zum Glück hast du die Impfung super weggesteckt, warst kaum quengelig und hast kein Fieber bekommen. Toitoitoi, dass die nächsten Impfungen auch so super verlaufen. Ich find es nämlich ganz schlimm, dich leiden zu sehen. Wenn du weinst und ich nicht weiß warum oder ich dich nicht beruhigen kann, zerreißt es mir regelrecht das Herz.

Aber wie gut, dass das sehr selten vorkommt und meistens nur dann, wenn du müde bist und nicht so ganz recht weißt, was du willst.
 

Du bist nämlich eigentlich ein Sonnenscheinchen, das ganz viel lacht und uns breit angrinst, wenn wir Grimassen für dich schneiden und deine Laute nachahmen. Das findest du so toll, da strahlst du von einem Ohr zum nächsten. Und wenn ich dich abknutsche, was ich eigentlich rund um die Uhr mache, reißt du immer deinen Mund ganz weit auf und strampelst wie wild.
 

Mein süßer, kleiner Mika-Flynn, du bist die größte Bereicherung für unser Leben! Du hast uns komplett gemacht und ich kann kaum in Worte fassen, wie viel du mir bedeutest! Ich empfinde pure und unendlich tiefe Liebe für dich, die kaum zu beschreiben ist. Wohl jede Mutter weiß, was ich meine. Ich freue mich auf alles, was vor uns liegt! Auf den ersten gemeinsamen Frühling mit dir. Auf den Sommer! Auf Spielplatz- und Zoobesuche und auf das erste Mal Plantschen im Schwimmbad. Wir werden so viel miteinander erleben und ich kann es kaum erwarten. Durch dich darf ich die Welt nochmal mit Kinderaugen sehen!