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Wer hat Angst vor dem Zahnarzt?

31. Mai 2014

Seit Mittwoch bin ich wieder fast die Alte! Weil mich nämlich die Fäden ein wenig störten und ich vor dem langen Wochenende nochmal auf die Stellen im Kiefer, an denen mal die fiesen Weisheitszähne saßen, schauen lassen wollte, damit auch wirklich alles ok ist, entfernte mir der Arzt die Fäden schon fünf Tage eher, als geplant. Normalerweise hätte ich den Termin nämlich erst am Montag gehabt und hätte mich dann bis dahin mit dem Zeug im Mund rumplagen müssen. Die Fäden störten beim Essen, beim Reden und ich hatte das Gefühl, dass sie scheuern, von daher habe ich mich natürlich riesig gefreut, als der Arzt sein OK gab und meinte, dass alles super verheilt ist und sie raus können. 🙂 Lediglich im linken Oberkiefer habe ich nun noch einen leichten Druck beim Kauen harter Sachen und es ist etwas unangenehm, was aber wohl ganz normal ist. Schließlich ist da ein Loch im Kiefer, das erst wieder zuwachsen muss.
Da der Liebste wieder arbeiten muss, kam Mika-Flynn mit zum Kieferchirurgen. Im Wartezimmer, das er nun schon ganz gut kannte, weil die Beiden die letzten Male auch dabei waren, spielte er in der Kinderecke und kramte in der großen Bücherkiste. Als ich dann aufgerufen wurde, schnappte er sich einfach eines der Bücher und nahm es mit in den Behandlungsraum. Dort setzte er sich auf den Boden und schaute es sich wirklich die ganze Behandlung über seelenruhig und superlieb an und ließ sich nicht davon irritieren, dass Mama gerade auf dem Behandlungsstuhl sitzt und der Doktor da irgendwas an ihrem Mund macht. Als ich fertig war, musste ich ihn sogar dazu auffordern, mitzukommen, da er so vertieft war. Einfach zu goldig! Ich war ganz stolz, weil er so brav war. 🙂
Der Arzt war auch ganz freundlich zu ihm und fragte dann noch, ob er denn auch schon beim Zahnarzt war. Als ich erwiderte: “Bis jetzt nur zum Zugucken”, meinte er, dass wir das ruhig demnächst mal in Angriff nehmen können. Denn egal, ob das ganze Milchzahngebiss in diesem Alter schon vollständig ist oder nicht, eine Kontrolle wäre bereits sehr früh wichtig.
Der erste Zahnarztbesuch ist aber gerade in so einem jungen Alter nicht immer ganz so einfach. Damit die Angst vor dem Zahnarzt erst gar nicht entsteht, muss behutsam und einfühlsam auf die ganz Kleinen eingegangen werden.
Auch ich habe mich jahrelang vor meiner Weisheitszahn-OP gedrückt, wollte deswegen schon nicht mehr zum Zahnarzt, weil der mir jedes Mal sagte, dass sie raus müssen. Im Nachhinein war wirklich alles nur halb so wild, zwar nicht das angenehmste Erlebnis, aber auszuhalten und ich hätte mich wirklich schon viel eher trauen sollen. Woher meine große Angst kam, weiß ich nicht. Eigentlich kann ich mich an kein negatives Erlebnis beim Zahnarzt erinnern. Aber so wie mir, geht es noch vielen Anderen.
Deswegen ist es besonders wichtig, den Kleinen erst gar nicht zu vermitteln, dass sie Angst vor dem Zahnarzt haben müssen. Man sollte ganz entspannt und ohne ihnen irgendwelche Geschichten zu erzählen, an die Sache heran gehen und ihnen den regelmäßigen Zahnarztbesuch als Selbstverständlichkeit nahe legen.
Da Mika-Flynn noch etwas zu klein ist, um das Alles genau zu verstehen, war es sicher schon mal nicht schlecht, dass er bei meiner Behandlung dabei war und gemerkt hat, dass alles gar nicht so schlimm ist und es mir dabei gut ging. So sollte man es vor dem allerersten Zahnarztbesuch mit den Kleinen ruhig öfters machen und sie ab und zu mitnehmen. Die meisten Praxen haben da in der Regel nichts dagegen. Im Gegenteil, die Angestellten waren in unserem Fall alle ganz hin und weg von Mika-Flynn und seiner Art. 🙂
Milchzähne bedürfen jedenfalls einer genauso guten Pflege, wie die Zweiten und es ist ein Trugschluss, zu meinen, dass man in jungen Jahren nicht zur Prophylaxe muss. Denn sind die Milchzähne angegriffen und kaputt, geht dies auch auf die bleibenden Zähne über, außerdem dienen sie als Platzhalter.
Mika-Flynn putzt seine Zähne, wie wir, mindestens zweimal am Tag und hat er sich anfangs noch ein wenig dagegen gewehrt, ist es nun zu einem Ritual geworden, das ihm Spaß macht.
Den ersten Termin beim Zahnarzt werde ich nun auch bald für ihn machen, um schauen zu lassen, ob trotz regelmäßiger Pflege alles in Ordnung ist und die Zähne gerade im Kiefer wachsen. Einige Tipps, wie man seinen Kleinen den Zahnarzt schmackhaft machen kann und welche Möglichkeiten es für die Behandlung gibt, aber auch Wissenswertes zu Milchzähnen und Co., könnt ihr unter anderem hier nachlesen. Ganz wichtig ist einfach, sie spielerisch an das Thema heranzuführen, ruhig auch Bilderbücher dazu zu kaufen und oft gemeinsam anzusehen und somit von Anfang an erst gar keine Angst aufkommen zu lassen.
Ich bin jedenfalls gespannt, wie Mika-Flynn sich das erste Mal auf dem Behandlungsstuhl verhält und hoffe, dass er genauso gelassen und ruhig bleibt, wie während meiner Behandlung, bei der er dabei war.

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1 Comment

  • Reply Stini von Preussen 1. Juni 2014 at 14:05

    Ich hatte als Kind nie Angst vorm Zahnarzt. Erst als ich eine Zahnspange mit Bügel bekommen habe und ich nächtelang vor Schmerzen kaum schlafen konnte und dann bei der Op von zwei Weisheitszähnen vor Schmerzen kaum geradeaus gucken konnte, wurde es ganz schön schlimm mit der Angst. Witzigerweise habe ich mir den dritten Weisheitszahn vor kurzem entfernen lassen und das war wie ein Spaziergang. Super entspannt. Ich hoffe, dass Mika auch ganz lange keine Angst vorm Zahnarzt hat.
    Schönen Sonntag euch allen

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