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Im Test: Der Burley D’Lite Fahrradanhänger als Jogger und Geschwisterwagen

26. April 2016

Die Frage, ob wir einen Geschwisterwagen brauchen, wenn wir zwei Kinder haben und sich die Anschaffung wirklich lohnt, habe ich mir schon ein paar Monate vor Taavis Geburt gestellt. Damals kam ich zu dem Entschluss, dass es eigentlich Quatsch ist, weil Mika-Flynn dann in einem Alter gewesen wäre, in dem er kürzere, aber auch längere Strecken auch selbst zurück legen hätte können. Ein wenig hatte ich die Rechnung da aber ohne ihn gemacht, denn man sollte nie den Willen und Trotz eines Kleinkindes unterschätzen, das auf einmal nicht mehr weiter gehen und den Rest des Weges, egal wie weit er ist, getragen werden oder eben auch wieder in den Kinderwagen sitzen möchte. Warum schließlich wird der kleine Bruder auf einmal durch die Gegend geschoben und man selbst soll die eigenen Beine zum Gehen benutzen…Ich ahnte so etwas, fand es aber immer noch unsinnig, für die kurze Zeit, in der Taavi in der Babywanne liegt, einen teuren Geschwisterwagen zu kaufen. Und so probierten wir ein paar Alternativen, wie ein Buggy Board (das Mika-Flynn nach einem Mal Benutzen langweilig fand…und wieder auf Papas Arm wollte…) und sogar die Option, mit zwei Kinderwagen spazieren zu gehen, aus. Letzteres ging aber auch nur, wenn wir zusammen unterwegs waren. Wenn ich mit den Jungs alleine spazieren ging, setzte ich Taavi meistens in die Trage und nahm für längere Strecken vorsichtshalber den Buggy von Mika-Flynn mit.

Für längere Strecken und Ausflüge, auf denen ich Taavi nicht die ganze Zeit tragen und die Mika-Flynn mit seinen drei Jahren noch nicht komplett zu Fuß zurück legen kann, wünschte ich mir nun jedoch eine Alternative. Statt eines normalen Geschwisterwagens machte für mich viel mehr ein Fahrradanhänger, den man nicht nur für Ausflüge mit dem Rad, sondern mit dem entsprechenden Zubehör auch als Jogger und Doppel-Kinderwagen verwenden kann, Sinn. Dass wir wieder mehr Rad fahren möchten und ich mir hierfür u.a. auch einen Anhänger für die Kinder wünschte, hatte ich euch ja bereits erzählt. Aber auch für meine läuferischen Pläne bietet der Burley D’Lite, den wir nun schon seit einigen Wochen ausgiebig testen, eine tolle Möglichkeit, laufen zu gehen, wenn mal kein Babysitter da ist, der auf die Jungs aufpasst. In Zukunft kann ich sie dann nämlich beide mitnehmen und verbinde somit meine Laufeinheiten mit ganz viel Spaß für die Kids und auch viel mehr Freude beim Laufen für mich.

Mika-Flynn liebt es schon jetzt, mit mir zusammen im D’Lite, dem zweisitzigen Modell von Burley*, seine Runden zu drehen. Er kann es sich darin ja so bequem machen und außerdem all seine Autos und was er unterwegs sonst noch so braucht, mitnehmen. Platz genug hat es dafür nämlich, selbst wenn beide Kinder mit an Bord sind, reichlich. Und langweilig wird es so nie, da kann Mama ruhig auch mal länger laufen gehen. Ganz cool wird sich dann zurück gelehnt und der Ausblick durch die großen Panoramafenster genossen. “Schneller, Mama! Nicht anhalten! Los jetzt!” Kommandieren kann er schon gut, mein kleiner Personal Trainer.

Laufen/Joggen mit dem Burley Jogging-Set

Um mit dem Burley D’Lite laufen gehen zu können, bedarf es eines zusätzlichen Jogging-Sets, mit dem der Fahrradanhänger dank eines dritten großen Laufrads im Handumdrehen erweitert und zum stabilen Sport-Buggy umfunktioniert wird. Hierfür werden statt der Befestigungsstange für’s Fahrrad einfach zwei einzelne Stangen auf beiden Seiten angebracht, zwischen die der dritte Reifen gespannt wird. Mit wenigen Handgriffen ist der Anhänger samt zusätzlichem Rad auseinander gefaltet und die seitlichen Räder per Druckknopf aufgesteckt. Genauso schnell lässt er sich dank bedienungsfreundlichem Verriegelungsmechanismus (“Front-to-Back-Folding”) auch wieder kompakt auseinander nehmen und zusammen falten und trotz seiner Größe platzsparend verstauen und sogar problemlos im Kofferraum unseres Kombis transportieren.

Beförderung von Babys und Kleinkindern mit dem Baby Snuggler

Speziell für die Beförderung von Babys und kleinen Kindern bis zu ca. 2 Jahren gibt es den Baby Snuggler, der als Sitzverkleinerer und Sitzstütze dienen soll und aus weichem gepolsterten Polyestermaterial besteht. Mittels Klettbefestigung passt der Baby Snuggler in alle Ein- und Zweisitzermodelle von Burley. Er unterstützt den Rücken des Babys und bietet ausreichend Seitenhalt beim Transport im Anhänger, passt sich durch Verstellmöglichkeiten der Polsterungen an Kopfbereich und Seite dem Größenwachstum des Kindes an und gibt durch eine Lendenstütze zusätzliche Unterstützung für die kindliche Wirbelsäule. Burley empfiehlt für die Benutzung allerdings ein Mindestalter von 3 Monaten. Bis das Baby selbstständig sitzen kann (also mit etwa 6 Monaten), soll der Anhänger damit nur für kurze Spaziergänge genutzt werden. Danach kann er auch zum Joggen genutzt werden. Und erst mit 12 Monaten bzw. sobald das Kind mit Helm gut selbstständig sitzen kann, soll man damit Fahrrad fahren (allerdings auch nur bis zu einer maximalen Geschwindigkeit von 24km/h).

Aus diesem Grund war ich bis jetzt auch nur alleine mit Mika-Flynn und dem D’Lite laufen. Die Gesundheit meiner Kinder ist das Allerwichtigste und deswegen möchte ich nichts überstürzen und Taavi erst auf längeren und vielleicht auch unebeneren Strecken im Anhänger transportieren, wenn er wirklich richtig guten Halt und ausreichend Kraft in Hals- und Rückenmuskulatur hat.

Ich persönlich finde nämlich, dass er auf unseren kleinen Spazierfahrten doch relativ aufrecht im Baby Snuggler saß, weil man die Rückenlehne nicht komplett liegend einstellen kann. Deswegen gebe ich ihm noch etwas Zeit und warte, bis er lernt sich von selbst hinzusetzen, bis wir längere Ausflüge mit dem Anhänger machen, bei denen beide Kinder darin sitzen.

Schiebe- und Fahrvergnügen durch große Luftreifen

Was den Schiebe- und Laufspaß betrifft, bin ich mit dem Burley D’Lite wirklich rundum zufrieden. Durch die großen mit Luft gefüllten Reifen, schiebt er sich fast wie von selbst. Gerade für’s Laufen ein wichtiger Punkt, wenn man bedenkt, wie viel zusätzliches Gewicht von den Kindern man vor sich herschieben muss. Der D’Lite bringt ein Eigengewicht von 12,9 Kilo mit sich, das man aber beim Schieben kaum bemerkt. Auch wenn beide Kinder darin sitzen, lässt er sich leicht lenken. Anders als bei den üblichen Buggy-Joggern, ist beim D’Lite der Vorderreifen fest und nicht schwenkbar, was ich jedoch nicht als störend empfinde, da ich mit unserem alten Jogger auch immer mit festgestelltem Rad gelaufen bin, weil es mir sonst zu sehr gewackelt hat. Wenn man um Kurven lenken möchte, reicht es, den Anhänger leicht nach hinten zu kippen, was aufgrund der Gewichtsverlagerung kein Problem darstellt und sehr einfach geht.

Eine Schlaufe bzw. ein Gurt, den man um das Handgelenk wickelt, sorgt dafür, dass der Anhänger einem auch wenn es mal bergab geht, nicht entwischen kann. Gewünscht hätte ich mir eine Bremse am Griff, was aber wohl bei einem Anhänger nicht so leicht umsetzbar ist. Um ihn im Stand zu fixieren, bewegt man dafür einen roten Hebel von links nach rechts, der dafür sorgt, dass die Hinterreifen nicht mehr rollen.

Sicherheit und höchste Qualität

Die Sicherheit der zu transportierenden Insassen steht bei Burley an erster Stelle. Und als einer der Pioniere seiner Branche hat sich Burley schon früh für entsprechende Sicherheitsstandards bei Fahrradanhängern eingesetzt und diese kontinuierlich verbessert. Alle Burley-Produkte entsprechen von Anfang an den aktuellen Kriterien hinsichtlich Kippsicherheit, Kopffreiheit und Überrollschutz. Auch wenn bei normalen Spaziergängen oder Laufrunden vermutlich nicht so viel passieren kann, wie bei einer Fahrradtour, gibt mir das auch jetzt schon ein beruhigendes Gefühl. Denn ich kenne meinen großen Rabauken, der allzu gerne überall drauf klettert, hinein steigt, wackelt und testet, was geht.

Neben Sicherheit und Qualität in Sachen Konstruktion steht für Burley auch die Unbedenklichkeit der verwendeten Materialien und Farben im Fokus. So entsprechen alle Stoffe den aktuellen, streng geprüften Schadstoffnormen und sind frei von Weichmachern.

Komfort und Schutz

Mika-Flynn hat am liebsten freie Sicht bei der Fahrt, gerade beim Laufen oder später dann bei Fahrradtouren, ist es aber sinnvoll, das Fliegennetz herunter zu machen. Eine verstellbare Sonnenblende und die Panoramafenster mit UV-Filter und getönten Scheiben sorgen außerdem für maximalen Insassenschutz und geringstmöglichen Verschleiß. Bei Regen verhindert das wasserabweisende Verdeck, das sich einfach zusammenrollen und mit einem Gummi festmachen lässt, dass die Kids nass werden. Somit kann ich auch bei weniger gutem Wetter meine Runden mit den Jungs drehen, während sie es sich im D’Lite gemütlich machen. Selbst bei Dunkelheit kein Problem, da wir durch das reflektierende Material, die Farbe, Reflektoren an den Reifen und den Sicherheitswimpel (der hauptsächlich für Radtouren gedacht ist) immer gesehen werden.

Beim Laufen sorgen Seitengestänge und verstärkte Seitenwände dafür, dass kleine Kinderhände nicht mit den Reifen in Kontakt kommen. Ein verstärkter Fußbereich schützt außerdem beim Kontakt mit Hindernissen.

Angeschnallt werden die Kinder über ein sicheres 5-Punkt-Gurtsystem, das trotzdem Bewegungsfreiraum ermöglicht.

Eine in sich gefederte Sitzanlage sorgt außerdem für einen Ausgleich von Vibrationen sowie Fahrbahnunebenheiten, was mir nicht nur beim Laufen wichtig ist. Schließlich sollen sich trotz unterschiedlichen Wegen und auch offroad so wenig Erschütterungen, wie möglich auf ihre Körper auswirken.

Na, ob das gut geht? Mika-Flynn schaut noch skeptisch und weiß nicht, was er davon halten soll, auf einmal neben seinem kleinen Bruder zu sitzen. Taavi scheint sich zu freuen. So lange, bis er den Ellenbogen von Mika-Flynn oder seinen LKW aus Versehen ins Gesicht bekommt…Aber ich bin mir sicher, dass es nicht mehr lange dauern wird, bis die Zwei darin gemeinsam ganz viel Spaß haben werden. Gemütlich sieht es doch auf jeden Fall schonmal aus, oder? Noch ein paar Snacks, Getränke und Spielsachen in die Seitentaschen gepackt und ich sehe uns schon viele tolle Ausflüge und Fahrradtouren mit dem Burley D’Lite machen. 🙂 Und natürlich auch einige Laufrunden durch den Wald drehen.

Build a Legacy

Ganz im Sinne der Unternehmensphilosophie von Burley – “Build a Legacy” – bei der es darum geht, die Liebe zur Natur, Entdeckungsfreude und Abenteuerlust von Generation zu Generation weiter zu geben. Egal ob bei einem Ausflug ins Grüne, auf großer Tour mit viel Gepäck oder bei der schnellen Laufrunde – Ziel von Burley ist es, gemeinsam buchstäblich Berge zu überwinden, Erlebnisse zu teilen und Erinnerungen zu schaffen.

Mit dem D’Lite werden wir das ganz sicher tun, denn nicht nur Mika-Flynn und ich sind bereits total begeistert von dem Anhänger, sondern auch Yannick, der betont, wie viel Spaß es macht, damit zu schieben, wie leicht der D’Lite ist und wie einfach in der Handhabung. Dank des höhenverstellbaren Schiebebügels ist er auch für größere Personen geeignet und sorgt dafür, dass man sich beim Schieben nicht krumm machen muss.

Viel Platz und Stauraum

Trotz Baby Snuggler ist noch genug Platz für Mika-Flynn. Selbst zwei Kleinkinder sitzen darin bequem nebeneinander. Und bei einem Zuladegewicht von 45kg können selbst dann noch viele weitere Dinge, die man unterwegs so braucht, mitgenommen werden. Je nach Gewicht lassen sich hierfür justierbare Spiralfedern individuell einstellen. Der großzügige Stauraum im Heck (oder im “Kofferraum”, wie Mika-Flynn ihn nennt) und zusätzliche Innentaschen im Front- und Heckbereich beherbergen auch kleine Teile, wie z.B.  Handy, Getränke und Co. Erhältlich ist außerdem noch weiteres Zubehör, wie z.B. eine Tasche für den Schiebebügel, in dem z.B. beim Laufen die Getränke immer griffbereit sind.

Erweiterungen durch Umbau-Sets

Neben dem Jogging-Set gibt es auch noch ein Walking- bzw. Buggy-Set mit kleineren Reifen, die den D’Lite damit zum idealen Begleiter für Einkaufstouren in der Stadt machen.
Und was ich besonders genial finde: Selbst im tiefsten Winter und bei Schnee muss der Anhänger nicht stehen bleiben, da man die Reifen mit einem separat erhältlichen Set gegen Kufen tauschen kann. Schlitten fahren mal anders. (Lässt sich bei den aktuellen Wetterverhältnissen sogar drüber nachdenken…)

Fazit – Unsere Meinung zum Burley D’Lite

Der Burley D’Lite ist wirklich ein toller und sehr hochwertiger Kinder-Fahrradanhänger, der Dank einiger Extras vielfältig einsetzbar ist und für tollen Fahrspaß sorgt. Wenn ihr selbst vor der Entscheidung steht, ob Geschwisterwagen oder Anhänger, würde ich euch empfehlen, lieber in letzteres zu investieren, da man viel, viel länger etwas davon hat. Selbst wenn die Kinder irgendwann das Alter haben, in dem sie alleine größere Distanzen mit dem Rad zurück legen können, kann der Anhänger für alles Mögliche, was man unterwegs so braucht, genutzt werden. Hierfür werden dann einfach die Sitze herunter gelassen und es bietet sich noch mehr Stauraum.

Nun hoffe ich, dass mein sehr umfangreicher Bericht euch gefallen und den ein oder anderen vielleicht bei ihrer Entscheidung, einen Fahrradanhänger zu kaufen, geholfen hat. Mich würde interessieren, wie die Eltern von zwei oder mehr kleinen Kindern unter euch die Kids transportieren? Ich freue mich auf eure Antworten.

 

*Dieser Beitrag entstand in freundlicher Zusammenarbeit mit Burley. Vielen Dank auch an dieser Stelle, dass wir den Fahrradanhänger testen durften.

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2 Comments

  • Reply Jens 8. März 2017 at 18:59

    Hallo,

    auf der Suche nach Erfahrungsberichten beim Jogging-Einsatz mit Burley-Anhängern bin ich auf Deinen Bericht gestoßen und bin guter Hoffnung, mit meiner Burley-Wahl richtig zu liegen. Allerdings favorisiere ich den Cub, da auch ein Hund zu transportieren ist. Meine große Frage ist, ob die Beinfreiheit beim Joggen ausreichend ist oder man quasi neben dem Anhänger laufen muss. Und ich war etwas beunruhigt wegen der kritisierten fehlenden Bremse. Ich meine gelesen zu haben, dass beim Jogging-Set auch eine Bremse dabei ist.

    Hat jemand Erfahrungen zu diesen Punkten?

    Ich hoffe auf Euer Feedback und sage schon mal DANKESCHÖN.
    Jens

  • Reply Philipp 4. April 2017 at 7:51

    Hallo Jens,
    Beim Cub hat man etwas weniger Beinfreiheit als Jogger, da die Bodenwanne etwas größer ist.
    Beim Jogging Set wurde die Bremse ab dem Baujahr 2013 weggelassen, da diese nur auf das kaum belastete Vorderrad wirkt.
    Bei Vergleichsfahrten mit einem Cub BJ2010 (Bremse nur Vorne) und einem Joggster 3 16″ (Bremsen an beiden Hinterrädern) merkt man den Nachteil der Vorderradbremse massiv, diese hat so gut wie keine Bremswirkung.
    Das Fangband ist an beiden Kinderwägen die verlässlichste Methode.
    Ich habe mich für einen CUB entschieden und bereuhe den Kauf nicht, da dieser auch zum Joggen verwendet wird.
    Gruß
    Philipp

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