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Mom life: Warum wir immer noch stillen – bedürfnisorientiert und für uns selbstverständlich

19. Februar 2017

Hätte mir damals vor Mika-Flynns Geburt, ja selbst vor der von Taavi, jemand gesagt, dass ich meine Kinder mal länger, als ein Jahr stillen würde, hätte ich wohl nur gelächelt und mit dem Kopf geschüttelt. Jeder so wie er mag und so, wie es sich richtig für alle Beteiligten anfühlt, aber ich war der Meinung, für mich ist das nichts. Dass sich dann mit dem zweiten Kind alles schnell geändert hat und Taavi und ich was das Stillen betrifft, sofort ein super Team waren, habe ich euch bereits in diesem Beitrag erzählt. Es fühlte sich richtig an und trotz sämtlicher Begleiterscheinungen, die das Stillen so mit sich bringt und mit der Frau erstmal klar kommen muss (schließlich macht der Körper da ziemlich komische Sachen mit einem), fühlte ich mich wohl und genoss diese innigen Momente mit meinem Kind von Anfang an. Ich ließ alles auf mich zukommen, setze mir keine Frist, so wie bei Mika-Flynn, bei dem ich wusste: Sechs Monate stillen und dann reicht es aber auch. Stattdessen achtete ich auf Taavi und seine Bedürfnisse und natürlich auch auf meine. Ich war gespannt, wie es sich mit Einführung der Beikost bzw. dem BLW entwickeln würde und ob er sich vielleicht selbst irgendwann abstillt. Aber obwohl er von Anfang an am Essen interessiert war und alles probieren wollte, brauchte er auch weiterhin seine Milch als Hauptnahrungsmittel. Zwar wurden dann die Stillabstände über den Tag verteilt größer und statt anfangs alle 2 Stunden verlangte er mit ca. 9 Monaten nur noch alle 4 Stunden nach meiner Brust, nachts änderte sich aber am Rhythmus kaum etwas. Ich spürte, dass ihm das Essen Spaß macht, er aber dennoch weiterhin stark die Nähe zu mir suchte und das Stillen einfach brauchte. Und deswegen war es für mich auch das Natürlichste der Welt, ihm das zu geben.

Das halbe Jahr hatten wir schon lange hinter und gelassen und war ich anfangs noch skeptisch, wie es wohl im Sommer sein wird mit dem Stillen, im Urlaub, am Strand, unterwegs, wenn es so warm ist,…relativierten sich diese Bedenken quasi wie von selbst. Weil ich einfach von Anfang an ganz anders an die Sache herangegangen war, als damals bei Mika-Flynn, machte ich mir über solche Sachen gar keine Gedanken mehr. Stillen in der Öffentlichkeit, früher noch undenkbar, war kein Problem mehr, sondern normal für mich. Auch die Einstellung zu meinem Körper änderte sich beim zweiten Mal. Ich betrachtete meine Brüste nicht mehr als Fremdkörper, sie gehörten einfach zu mir. Auch wenn ich zugeben muss, dass ich Stilleinlagen und Co. auch jetzt noch nervig finde und mittlerweile so oft es geht, darauf verzichte.

Denn ja, auch mit nun fast 16 Monaten wird Taavi noch gestillt. Es hat sich einfach so ergeben, die Monate vergingen und ohne sich im Vorfeld bewusst Gedanken darüber gemacht zu haben, wurde daraus quasi eine Langzeit-Stillbeziehung. Das Ende davon? Bis jetzt irgendwie noch nicht in Sicht. Wobei ich mir durchaus immer wieder Gedanken mache, wie es sich nun entwickeln wird. Schließlich ist Taavi mittlerweile ein super Esser, vertilgt teilweise mehr, als sein großer Bruder und man könnte meinen, dass er eigentlich satt wird. Und dennoch sucht er selbst nach großen Mahlzeiten kurze Zeit später wieder meine Nähe, selbst wenn es nur für einen Moment ist. Gerade die letzten Tage wieder sehr verstärkt, als es ihm nicht so gut ging, er krank war, Zähne bekam und vermutlich auch einen Wachstumsschub hatte. Hauptsächlich stillen wir aber nur noch nachts, vor dem Einschlafen und nach dem Aufwachen oder mal am Nachmittag. Unterwegs nur noch selten. Wobei das auch kein Problem wäre. Ein Tuch, das vor zu neugierigen Blicken schützt, habe ich meistens dabei (aktuell am liebsten die Metallic Swaddles von aden + anais*).

Zeigen, was er will, kann mir Taavi übrigens auch schon sehr gut. Indem er nämlich ankommt, anfängt zu meckern und ja, mir sogar manchmal schon den Pullover hochheben will, um sich selbst zu bedienen…Wobei ich ihn da inzwischen auch mal sanft zurück weise und ihm zu verstehen gebe, dass ich keine Dauer-Nuckelstelle bin. Denn das wollte ich schließlich von Anfang an vermeiden. Bedürnisorientiert ja, Schnullerersatz nein. Das klappt mal mehr, mal weniger gut. Vor allem nachts. Denn wenn das Kind keinen Schnuller nimmt, worüber ich auf der einen Seite auch froh bin, lässt man sich müde dann doch eher dazu hinreißen. Schließlich möchte man ja auch schlafen. Das, wie gesagt, passiert aber nicht mehr so häufig, außer er kränkelt oder ist schlecht drauf.

Dass er mich hauptsächlich nachts noch braucht und nur schlecht wieder einschlafen kann, wenn er nicht nuckeln darf, beschäftigt mich vor allem jetzt, wo er das Alter hat, indem man ihn auch mal für einen Abend oder eine Nacht alleine lassen könnte. Einen Abend ohne Kinder haben Yannick und ich seit Taavi bei uns ist, nicht verbracht. Als es nun darum ging, mal für ein verlängertes Wochenende zu Zweit zu verreisen, stellte sich aber eben auch sofort wieder die Frage, wie wir das mit Taavi machen, der mich scheinbar doch noch mehr braucht und diese Nähe einfordert, als damals sein großer Bruder im gleichen Alter. Geht das gut?

Aus dem Fläschchen hat Taavi bis jetzt noch nie getrunken und ehrlich gesagt, möchte ich jetzt auch nicht mehr damit anfangen. Deswegen weiß ich gar nicht, ob es damit überhaupt klappen würde. Und vom Abpumpen bin ich irgendwie auch abgekommen. Bei Taavi kam die Milchpumpe noch nie zum Einsatz und wird es wohl auch nicht mehr. Ich bin der Meinung, dass es für ihn mittlerweile auch eher um die Gewohnheit und die beruhigende Nähe zu mir geht, als um die Milch, die ihn satt macht. Wobei die ihm natürlich auch noch zu schmecken scheint.

Schlauer werden wir vermutlich erst sein, wenn wir es ausprobiert haben. Er mal eine Nacht alleine bei Oma bleibt. Vielleicht vermisst er mich dann ja auch gar nicht. Vielleicht mache ich mir auch einfach nur zu viele Gedanken im Vorfeld. Tagsüber war er schließlich auch schon mehrere Stunden ohne mich und mit ein bisschen Ablenkung klappte das super.

Wie lange wir insgesamt noch stillen werden, wird dann vermutlich die Zeit zeigen. Die gebe ich sowohl Taavi, als auch mir, denn ehrlich gesagt, macht mich der Gedanke, irgendwann nicht mehr zu stillen, dann doch auf der anderen Seite etwas wehmütig. Zu sehr genieße ich immer noch diese ganz besondere Nähe, diese Verbindung und mein Baby im Arm, das mich mit großen Augen anschaut, dabei mal zappelt, wie ein kleiner Floh oder müde, selig und zufrieden einschläft.

Komische Kommentare, dass wir immer noch stillen, musste ich mir zum Glück noch nie anhören. Aus meinem nähren Umfeld hat niemand ein Problem damit. Auch Yannick steht voll und ganz dahinter und findet es gut, so lange es für Taavi und mich das Richtige ist. Lediglich die Frage, wie lange ich denn noch vorhabe, Taavi zu stillen, kommt ab und zu. Wobei ich darauf wie gesagt gar keine richtige Antwort geben kann. Die Einschränkungen, die das Stillen im Moment mit sich bringt, halten sich in Grenzen und sind für mich kein Grund, abrupt oder zu voreilig damit aufzuhören.

Für Mika-Flynn ist es übrigens auch das Normalste der Welt. Er weiß, dass er als Baby auch gestillt wurde und reagiert in keinster Weise eifersüchtig. Selber nuckeln wollte er bis jetzt nur einmal aus Spaß, überlegte es sich dann aber doch nochmal anders. Die Vorstellung, mein Kind mit vier Jahren noch zu stillen, erscheint mir für mich persönlich auch keine Option zu sein. Dass Meinungen sich ändern können und man niemals nie sagen sollte, verdeutlicht aber ja die Stillbeziehung zwischen Taavi und mir ganz gut.

Mich würde interessieren, wie das bei euch und euren Kleinen war. Wie lange stillt ihr schon oder habt ihr gestillt? Und wann habt ihr gemerkt, dass die Stillbeziehung langsam zu Ende geht? 

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13 Comments

  • Reply Bianca 19. Februar 2017 at 19:21

    Ein sehr schöner und ehrlicher Post. Mein Sohn hat sich nach 9 Monaten quasi selbst abgestillt. Er wollte einfach nicht mehr so lange ruhig liegen, alles andere war interessanter und es gab kein Herankommen mehr an die Brust. Ich finde, jedes Baby hat da seine eigenen Bedürfnisse und jeder sollte das so machen, wie es für ihn richtig erscheint. Ich finde das gut so, wie ihr das macht!
    Viele Grüße Bianca
    http://ladyandmum.blogspot.de

    • Reply Nathalie 20. Februar 2017 at 1:40

      Hab ganz lieben Dank 🙂
      Ich gebe dir absolut recht. Jedes Kind ist anders, deswegen kann man da auch gar nichts pauschalisieren. Wichtig ist an erster Stelle, auf die Bedürfnisse von Mutter und Baby zu achten.

  • Reply Juli 19. Februar 2017 at 23:29

    Ein ganz schöner Post! Mein Sohn ist nun auch 13 Monate und wird auch immernich gestillt. Als er geboren wurde, hoffte ich, dass ich wenigstens ein halbes Jahr stillen könnte. Nach anfänglichen Schwierigkeiten lief es dann sehr gut und da er kein guter Beikostesser war, stillen wir weiter.
    Flasche und Schnuller will mein Sohn nicht. Er isst mittlerweile gut und das Stillen ist bei uns nun auch mehr der Wunsch nach Nähe und Ein- und Durchschlafen. Ich arbeite seit er 11 Monate alt ist und wenn ich nach Hause kommen ist das Stillen für uns beide ganz wichtig.
    Allerdings haben auch wir das Problem, dass wir seit der Geburt unseres Sohnes bisher noch keinen Abend für uns hatten. Nicht das wir das schlimm fänden…
    Leider wird bei uns hinsichtlich des Stillens schon Druck gemacht seitens der Familie meines Mannes… Sie verstehen nicht warum ich immer noch stille…
    Liebe Grüße
    Juli

    • Reply Nathalie 20. Februar 2017 at 10:55

      Ich danke dir ganz lieb! 🙂
      Wie schön, dass ihr die anfänglichen Schwierigkeiten überwinden konntet und sich das Stillen positiv entwickelt hat und euch beiden gut tut.
      Weniger schön, dass dir deswegen Druck gemacht wird. Es hat einfach außenstehende Personen nicht zu interessieren, weil es nur euch etwas angeht, wie lange ihr stillt und warum. Auch wenn es schwer fällt, musst du versuchen, über solche Kommentare hinweg zu hören. Lächle und denk dir deinen Teil. Aber lass dich auf keinen Fall deswegen verunsichern. Es ist gut und richtig so, wie ihr es macht. 🙂
      Liebe Grüße!

  • Reply Lotta 21. Februar 2017 at 8:46

    Liebe Nathalie,

    ein wunderbarer Beitrag und so passend gerade in meiner/unserer Situation!
    Du hast ganz recht: es muss für Mama und Kind passen. Mein Baby ist nun knapp sechs Monate alt und wird außer mittags vollgestillt. Ich habe mir immer gewünscht, zu stillen und trotz viel Arbeit und nicht immer einfachen Phasen (wir hatten eine ganz schwere Anfangszeit) bin ich stolz, dass wir drangeblieben sind. Mein Sohn braucht das stillen gefühlt vielmehr als Nähe und Sicherheitsgefühl als dass es reine Nahrungsquelle für ihn ist. Mittags ist er nämlich schon wie ein Großer….
    Ich möchte ihm diese Sicherheit auch immer geben und bin ganz klar für ein bedürfnisorientiertes Miteinander. Aber an dieser Stelle komme eben auch ich ins Spiel und ich merke immer mehr, wie mich manche Situationen echt fertig machen und dass ich sie so nicht mehr möchte. Ich bin vor allem nachts auch absoluter Nuckelersatz. Er möchte quasi ständig an der Brust nuckeln (am liebsten durchgehend) und wenn ich mich wegdrehe ist das Geschrei ganz groß und we beruhigt sich überhaupt nicht mehr. Zum Frieden der Nachtruhe gebe ich natürlich nach, obgleich mein Gefühl eigentlich ein anderes ist. Aber er nimmt leider auch keinen schnuller. Daher wollte ich mal fragen, wie du das machst? Also deinem Kind verdeutlichen, dass du kein Ersatz für den Schnuller bist? Oder denkst du mein Sohn ist da noch zu jung für?
    Ich habe einfach so Angst, dass das nicht anders wird. Er braucht meine brust quasi ständig….bevor wir rausgehen, draußen, nachts…so langsam ist mir das zu viel. Zumindest will ich nicht immer die einzige Beruhigungsquelle sein. Versteh mich nicht falsch – ich liebe das Gefühl gebraucht zu Wesen – aber habe einfach angst, dass wir da auf einem falschen Weg sind. Es heißt ja immer, Bedürfnisse die gestillt werden, sind irgendwann keine Bedürfnisse mehr. Ich habe aktuell aber das Gefühl, es geht in eine andere Richtung und wird immer mehr….

    Alles Liebe
    Lotta

    • Reply Nathalie 24. Februar 2017 at 9:05

      Liebe Lotta,
      hab ganz lieben Dank!
      Schön, dass du so bedürfnisorientiert handelst und trotz anfänglicher Schwierigkeiten dran geblieben bist.
      Trotzdem ist es wichtig, dass auch du dich wohl dabei fühlst und es nicht nur machst, weil du denkst, dass du es musst, wie z.B. nachts der Schnullerersatz zu sein. Ich kenne das gut und vermeiden konnte und kann ich es nicht immer. Gerade, wenn Taavi Phasen hat, in denen es ihm nicht so gut geht, habe ich das Gefühl, dieses Nuckelbedürfnis verstärkt sich noch mehr. Es dient ja auch zur Beruhigung. Manchmal reicht es aber, wenn ich mich dann wegdrehe und er mich nicht mehr direkt neben sich “riechen” kann. Oder aber der Papa nimmt ihn zu sich und kuschelt mit ihm. Das klappt mal mehr, mal weniger. Tagsüber kann ich es ihm schon ganz gut verdeutlichen, dass er nicht immer nuckeln kann. Da reicht es, wenn ich ihn ablenke und wir etwas anderes machen.
      Dein Kleiner ist aber ja auch wirklich noch um einiges jünger und ich glaube schon, dass es auch am Alter liegt. Und ich denke auch, dass es besser wird, je älter, mobiler und selbstständiger er wird. Wenn er sich schon selbst beschäftigen kann, spielen und noch mehr isst. Versuche, euch keinen Druck zu machen, dass es anders werden soll. Und hab bitte keine Angst. Denn das spürt dein Kind auch und wird dann wohl unbewusst noch anhänglicher. Vertraue darauf, dass es sich von selbst in die richtige Richtung entwickelt.
      Ich wünsche euch alles Liebe!

  • Reply Ulli 22. Februar 2017 at 21:53

    So schön geschrieben!! Ich mach jetzt als Mama auch so viel anders, als ich es mir vorgestellt hab 🙂 Stillen wollte ich immer, hatte keinen Plan wie lange, mein Sohn hat sich dann mit 13 Monaten selbst abgestillt und ich war so traurig… mal sehen, wie lange es bei meiner Tochter geht, hab das Gefühl das wird auch länger dauern, aber sie ist erst 7 Monate, also mal sehen…. Kenn übrigens viele, die mehr als 2 Jahre gestillt haben oder noch stillen, also ist gar nicht so selten wie man denkt. lg Ulli

  • Reply Livia 23. Februar 2017 at 14:21

    Hallo meine Liebe

    Schön, immer so offene und ehrliche Worte von dir zu hören und obwohl Kinder nie zu meiner Lebensplanung gehörten, lese ich mir deine Kinderposts am liebsten durch, weil sie einfach so liebevoll geschrieben sind. Ich arbeite unter anderem als Lehrerin und seit über zehn Jahren als Nanny und würde mir wünschen, gewisse Eltern würden sich mehr solche Gedanken zu ihren Kindern machen, wie du/ihr.

    Zum Thema Stillen eine kleine Anekdote: ich kann mich noch gut erinnern, als mein kleiner Bruder abgestillt wurde (ich bin die Älteste bei uns). Er biss meine Mutter so heftig in die Brust, dass für sie klar war, dass nun definitiv genug sei. Damals natürlich schmerzhaft, heute ziemlich witzig. Auch so kann es sein und auch wenn die Stillbeziehung bei ihnen damals eher plötzlich endete, war der Fall für alle Beteiligten ziemlich klar.

    Ganz liebe Grüsse und weiterhin einfach nur das Allerbeste für euch vier
    Livia

    • Reply Nathalie 24. Februar 2017 at 8:40

      Liebe Livia,
      haben vielen Dank für deine lieben Worte. Das freut mich wirklich sehr. 🙂

      Hier wurde übrigens auch schon gebissen und ja, das tut wirklich sehr weh. Aber zum Glück macht er das nur ganz selten mal. Ich wüsste auch nicht, was ich machen würde, wenn das ständig passieren würde…:D

      Auch an dich ganz liebe Grüße

  • Reply Vanessa 23. Februar 2017 at 21:19

    Ich finde es toll, dass du mit dem Thema so offen umgehst. Leider schämen sich viele Mütter ja tatsächlich dafür, wenn sie ihr Kind noch stillen, wenn es bereits über ein Jahr als ist – traurig. Deshalb finde ich es großartig, dass du dazu beiträgst, das Thema etwas zu enttabuisieren 🙂
    Ich habe mal den problematischen Fall erlebt, dass in der Kita, in der ich gearbeitet habe, ein Kind mit 3 Jahren noch mehrmals am Tag gestillt wurde und die Mutter uns dies nicht mitgeteilt hat. Das Mädchen machte einen sehr guten Eindruck, wollte aber in der Kita weder zum Frühstück noch mittags etwas essen. Wir konnten uns nicht erklären warum und als wir die Mutter darauf ansprachen, druckste sie nur herum, rückte aber nicht raus mit der Sprache raus, weil sie sich schämte. Das Kind hat uns später dann selbst erzählt, dass sie noch “Milch bei der Mama trinkt”. Wirklich schade, dass solche Missverständnisse entstehen, weil nicht offen damit umgegangen wird.

    (mal was anderes :D): Was trägst du denn auf dem 2. Foto für ein Oberteil/Kleid? Finde ich super schön, kann man das online irgendwo bekommen)
    Liebe Grüße!

    • Reply Nathalie 24. Februar 2017 at 8:34

      Ganz lieben Dank 🙂
      Es ist absolut kein Grund, sich zu schämen, nur weil man sein Kind länger als ein Jahr stillt. Traurig, dass in unserer Gesellschaft die natürlichste Sache immer noch auf teilweise sehr viel Unverständnis und Ablehnung stößt. Und es tut mir auch leid für die Mutter, dass sie darüber nicht offen sprechen wollte. Für sie und ihre Tochter schien es schließlich das Richtige zu sein. Und nur sie müssen sich wohl damit fühlen.

      Das Kleid auf dem Foto ist übrigens ein Jumpsuit von H&M. 🙂 Allerdings schon etwas älter und leider wohl nicht mehr erhältlich.

      Liebe Grüße

  • Reply Swaantje 12. März 2017 at 23:55

    Das ist ein sehr schön geschriebener Text. Bei uns ist das ähnlich. Mein Sohn ist jetzt 13 Monate alt und ich stille ihn noch circa zwei Mal am Tag und nachts. Wir lassen uns damit auch alle Zeit der Welt, ich habe keinen festen Plan, wann ich aufhören will zu stillen. Allerdings hat mich sein ständiges Aufwachen in der Nacht und die Brust als Schnullerersatz einfordern doch sehr sehr angestrengt. Teilweise ist er jede Stunde oder alle zwei Stunden aufgewacht und hat die Brust gesucht. Alle Versuche, ihn anders zum Einschlafen zu bringen, sind gescheitert. Das hat mich viel Kraft gekostet. Nun habe ich eine gute Lösung gefunden, ihm das sanft abzugewöhnen: Wir haben den Papa mit einbezogen. Mein Sohn schläft bei uns im Bett, mein Mann kann ihn also nachts ohne aufzustehen beruhigen, mit unter seine Decke holen oder ihm ein bisschen Wasser anbieten. Meist helfen aber schon ein paar beruhigende Worte und das Ankuscheln lassen. Und ich schlafe im Nebenzimmer. Ich komme nur ein, höchstens zwei Mal in der Nacht rüber, wenn ich höre, dass er aufwacht. Dann stille ich einmal kurz und gehe dann wieder. Das klappte schon nach wenigen Tagen sehr gut. Er wacht viel seltener auf und schafft es auch, vier Stunden am Stück zu schlafen. Das hat er vorher nicht. Wir haben uns da ganz langsam rangetastet. Zuerst bin ich noch mehrmals die Nacht rüber gegangen und habe gestillt, aber dann habe ich die Abstände langsam ausgedehnt. Ich habe es so gemacht, dass ich das Gefühl hatte, er kann das mitmachen und ist nicht überfordert. Natürlich weint er meist erstmal, wenn er aufwacht, aber es ist toll zu sehen, dass er dann sofort beruhigt ist, wenn er den Papa neben sich spürt und ich bin begeistert, wie gut er nun schläft. Und wenn ich ihn zum Beispiel um Mitternacht noch mal gestillt habe und dann in mein Bett gehe, dann mache ich mir Oropax rein und denke: So, jetzt schlafe ich mal ein paar Stunden am Stück. Herrlich. Das fühlt sich wirklich erleichernd an, zu wissen, dass man jetzt ein paar Stunden nicht verantwortlich ist. Und ich bin nicht mehr so müde und kaputt am nächsten Tag. Das hätte ich so nicht nach einem halben Jahr oder so machen können, da hat er mich als Baby noch ganz extrem nachts gebraucht, aber jetzt geht es gut und ich hätte nicht gedacht, dass er sich so schnell und gut umgewöhnen kann.

  • Reply Manu 1. September 2021 at 14:38

    Ein Toller Beitrag.
    Meine grosse konnte ich nur 6 Monate stillen, die Erde Allergien und viel Druck von aussen und von meiner Seite zu wenig Erfahrung haben es schwer gemacht. Ich habe schweren Herzens abgestillt und war tot traurig, aber es hat den Druck raus genommen.

    Bei meinem kleinen aktuell 16 Monate alt stillen wir noch 2-3 mal am Tag.
    Ich Geniesse es, aber so langsam wird es weniger.

    Mal schauen ob es noch ein 3 Wunder gibt wenn der kleine grösser ist.

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