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Family // Mom Life: 10 Monate Babyglück mit unserem gar nicht mehr so kleinen Keijo

26. Oktober 2020

Zehn Monate – Mehr als 10 Monate ist unser dritter kleiner Sonnenschein nun schon bei uns. Und tatsächlich habe ich mir seit Mai nun schon wieder jeden Monat vorgenommen, einen weiteren Babyglück-Post zu schreiben. Jedes Mal wieder habe ich es dann doch wieder verschoben, weil die Zeit mir gefühlt wie Sand zwischen den Fingern zerrinnt. Manchmal scheint es wirklich ein Wettlauf mit ihr zu sein. Keinen Moment will man verpassen und jeden Augenblick so gut es eben gelingt, genießen. Jedes Mal wieder, wenn ich darüber nachdenke, wie schnell sie doch vergeht, bekomme ich Angst. Frage mich, ob ich wirklich genug im Hier und Jetzt lebe. Diese bittersüße Melancholie, die ich verspüre, wenn ich an meine Kinder denke und daran, wie sie immer älter und größer werden. Oh, mein Herz. Mehr als 10 Monate sind wir nun schon zu fünft. Mehr als 10 Monate bin ich Mama von diesen drei wunderbaren, aufgeweckten, frechen kleinen Jungs.

Mein kleinster im Bunde ist schon längst nicht mehr das hilflose, winzige Babylein. Inzwischen ist nichts mehr sicher vor ihm und am liebsten würde er wohl schon mit seinen zwei großen, wilden Brüdern durch die Gegend tollen und alles auf den Kopf stellen. Keine zwei Monate mehr und wir feiern auch schon seinen 1. Geburtstag. Dabei lag er doch erst gestern in meinen Armen, nachdem er nach dieser wundervollen Geburt in unserem Zuhause neben dem glitzernden Weihnachtsbaum das Licht der Welt erblickt hatte. Aufwühlende, spannende, herausfordernde, chaotische, bunte und wunderschöne Monate liegen seitdem hinter uns. Nicht immer einfach, ein Auf und Ab der Gefühle und gleichzeitig auch vieles, was uns als Familie noch mehr zusammengeschweißt hat. Die schönen Momente und Augenblicke, Erlebnisse und Erinnerungen möchte ich für immer in meinem Herzen bewahren. Das, was uns aufgefwühlt und traurig gestimmt hat, möchet ich hinter mir lassen. Auch wenn es uns sicher auch an uns hat wachsen lassen, soll das erste Jahr mit Keijo nicht davon überschattet werden. Nein, ganz sicher sollen andere Dinge an erster Stelle stehen, wenn ich mich irgendwann daran zurück erinnere.

10 Monate Babyglück

10 Monate Baby sein

Das kann ich schon: Mit fünf Monaten war schon kaum mehr etwas vor mir sicher. Rollend ging es von A nach B. Auf dem Rücken wollte ich nicht mehr liegen bleiben und kaum hatte man mich hingelegt, drehte ich mich auch schon wieder auf den Bauch. Popo in die Höhe und am liebsten schon loskrabbeln. Ein Weilchen hat das dann aber doch noch gedauert. Im Gegensatz zu meinem großen Bruder Taavi habe ich mir noch etwas Zeit gelassen und war eher gemütlich unterwegs. Mit sieben Monaten ging es dann aber so richtig los. Auf in den Vierfüßler, vor und zurück wippen, robben und rollen, so habe ich mich eine Weile fortbewegt, bis es dann auch mit dem Krabbeln klappte. Wahlweise lief ich auch gleich auf allen Vieren, wenn mir der Untergrund nicht ganz geheuer war oder der Boden zu hart. “Kleine Krabbe” nannten mich dann immer alle. Und so krabbelnd ging es dann wirklich überall hin und mittlerweile bin ich darin so schnell, dass man kaum noch hinterherkommt. Einmal nicht aufgepasst oder die Türe aufgelassen und ich bin an einem meiner Lieblingsorte. Wahlweise bei der Treppe, die ich flink wie ein kleiner Wiesel hinaufklettere, beim Katzenklo, in das ich mich in einem unbeobachteten Moment auch gerne mal hinein setze, bei einem von vielen Regalen, die ich liebend gerne ausräume oder beim Staubsauger. Daran ziehe ich mich hoch, stelle mich hin, mache ihn an und schiebe ihn durch den Flur. Das macht ja so einen Spaß! Mich überall hochziehen und hinstellen wollte ich schon, noch bevor ich richtig sitzen konnte. Aber mit knapp acht Monaten klappte dann auch das prima und ohne, dass ich dabei umgefallen bin oder mich mit einer Hand abstützen musste. Und so darf ich seit diesem Zeitpunikt nun auch immer beim Essen im Hochstuhl mit am Tisch sitzen.

Mit meinen mittlerweile sechs Zähnchen kann ich nun auch schon ganz schön viel essen und probieren und bin ganz begeistert von den vielen unterschiedlichen Geschmäckern. Brot, Nudeln, Banane, Maiswaffeln, weiches Gemüse, Mus, Haferflocken und ab und zu mal ein Brei – das schmeckt mir sehr. Ich bekomme oft von dem, was Mama und Papa essen und Mama freut sich riesig, wenn mir das schmeckt, was sie auch gerne mag. Je nach dem, wie viel feste Nahrung ich tagsüber schon esse, brauche ich Mamas Brust dann weniger. Nur wenn ich quengelig bin oder ganz arg müde, hilft nur die mir noch, um mich zu beruhigen und in den Schlaf zu finden. Aber das große Nuckelbedürfnis, das ich noch mit sieben Monaten hatte, hat inzwischen etwas nachgelassen und wenn ich tagsüber abgelenkt bin, denke ich gar nicht mehr daran. Dafür sabbere und schlabbere ich immer noch liebend gerne alles ab. Mama und Papa denken, dass das von den Zähnchen kommt, die mich immer mal wieder plagen. Nach den zwei unteren Schneidezähnen, die schon mit sieben Monaten durchblitzten, kamen dann mit knapp neun Monaten zuerst die oberen seitlichen Schneidezähne und dann erst die vorderen. Weil ich damit aussah, wie ein kleiner Vampir, nannte mich Papa immer “Graf Keijo”. Klar, dass ich damit auch schon ordentlich zubeißen kann.

Krabbeln, sitzen, essen und seit Kurzem nun auch immer öfter frei stehen. Zuerst habe ich immer losgelassen, wenn ich mich wieder mal am Staubsauger oder Stuhl hochgezogen habe. Mittlerweile schaffe ich es, mich aus der Hocke hinzustellen. Dann stehe ich da, mit gespreizten Beinchen, wackle ein wenig hin und her und lasse mich hinplumpsen, sobald ich merke, was ich da gerade gemacht habe. Laufen? Nö, das ist mir noch zu unsicher. Wenn Mama und Papa, sobald ich da stehe, ganz euphorisch rufen und mich zu sich winken, setze ich mich wieder hin und krabble lieber ganz schnell zu ihnen. Im Gegensatz zu Taavi, der nichtmal zehn Monate war, als er mit dem Laufen losgelegt hat, lasse ich mir noch ein bisschen Zeit. Ich komme ja schließlich auch krabbelnd überall dort hin, wo ich will.

Lieblingsbeschäftigung: Alles erkunden, ertasten, zwischen meinen kleinen Fingerchen hin und her bewegen und ganz genau und konzentriert untersuchen, das Haus auf den Kopf stellen, die Treppe hochklettern, Regale ausräumen, essen, den großen Brüdern hinterher. Und ich liebe es, zu erzählen, zu brabbeln und in den höchsten Tönen zu quietschen und zu kreischen, so dass fast die Scheiben zerspringen und die Ohren klingeln. Das macht ja so einen Spaß! Aber meine schöne Stimme muss ja schließlich auch getestet werden. “Dadadadada” und “Mamamama” – da freuen sich Mama und Papa besonders drüber. Seit neuestem krähe ich auch wie ein kleiner Vogel “krakrakra”. Und auch schimpfen kann ich schon wie ein Großer. Wenn mir etwas nicht gefällt, gebe ich das lautstark zu verstehen. Geräusche ausprobieren und Töne bilden, schmatzen und grunzen oder auch mit der Zunge schnalzen – das mag ich sehr. Dabei schiebe ich mein Kinn nach vorne und weil das so süß aussieht, freut sich Mama immer ganz besonders. Wenn sie mein Schnalzen imitiert, mache ich es gleich nach und so geht das dann eine ganze Weile hin und her und ich grinse sie ganz breit und süß dabei an.

Spaß macht es mir auch, den Katzen hinterher zu krabbeln oder sie beherzt zu knuddeln und zu packen, wenn sie irgendwo liegen und eigentlich ihre Ruhe haben wollen. Aber die sind halt so interessant mit ihrem weichen Fell und ich will doch nur spielen. Patsch, patsch, patsch – ich kann überhaupt nicht verstehen, wenn von Mama und Papa jedes Mal ein lautes “Nein” kommt, wenn ich sie mal wieder am Schwanz gepackt habe und daran ziehe. Sowieso liebe ich es, nach allem zu greifen und zu schnappen. Wahlweise auch mal Mamas Haare oder Papas Nase.

Meine großen Brüder beobachte ich meistens lieber noch aus der Ferne beim Spielen. Oft sind sie doch noch etwas zu wild und stürmisch für mich und lassen meistens auch noch zu viele kleine Sachen auf dem Boden liegen. Weil ich mir am liebsten alles schnappe und gleich in den Mund stecke, darf ich deswegen noch nicht mitspielen. Außerdem finden sie es blöd, wenn ich ihre gebauten Sachen kaputt mache. Ich weiß gar nicht, was sie haben. Türme umwerfen und mit Spielsachen um sich schmeißen macht doch Spaß! Wenn Mama oder Papa mal kurz etwas erledigen müssen und die Zwei darum bitten, auf mich aufzupassen, machen sie das aber gerne und kümmern sich dann auch meistens ganz lieb um mich. Auch wenn Mika es manchmal etwas zu gut mit mir meint und noch nicht ganz abschätzen kann, wie weit er mit mir gehen darf. Ich bin eben noch ein Baby und kein fast 5-Jähriger kleiner Bruder, der etwas mehr Raufereien aushält.

Erste Male: Das erste Mal krabbeln, sitzen, stehen – ganz schnell ging das alles und ich wurde immer mobiler. Ich habe meinen ersten Frühling erlebt. War zum ersten Mal an der Nordsee und habe meine Großeltern, Tante und Cousine, die nur vier Monate jünger ist als ich, im Norden kennen gelernt. Bin das erste Mal in die Berge gereist, war mit Mama, Papa und meinen Brüdern wandern. Bin das erste Mal in den Urlaub geflogen und fand es super. Das erste Mal die Füßchen im warmen Sand am Strand von Mallorca. Das erste Mal im Meer baden. Die heiße Sommerhitze spüren. Das erste Mal was “Richtiges” essen. Mit Mama im Kinderwagen laufen gewesen. Das erste Mal den kühlen Herbstwind gespürt. Die bunten Blätter von den Bäumen fallen sehen. Auf dem Spielplatz geschaukelt und gerutscht.

Das mag ich gar nicht: Wenn Mama und Papa mal kurz was erledigen wollen und mich in mein Gitterbettchen setzen, damit ich keinen Unsinn anstellen kann. Dann motze ich lautstark und will ganz schnell wieder raus. Oder wenn ich Hunger habe, im Hochstuhl sitze und das Essen nicht schnell genug da ist. Wenn man mir verbietet, irgendwo hinzukrabbeln, wo ich aber nunmal unbedingt hinmöchte. Eigentlich bin ich meistens gut gelaunt, nur wenn ich müde und hungrig bin und es nicht nach meinem Willen geht, kann ich auch mal kreischen und schreien.

10 Monate Mama sein von drei Kindern

Neue Erkenntnisse: Die Zeit rast mit jedem weiteren Kind ein bisschen mehr. Und man kommt zu noch weniger, als vorher schon. Aber das ist im Prinzip keine bahnbrechende Erkenntnis. Nur sich damit zu arrangieren und abzufinden ist manchmal etwas schwierig. Wenn man eigentlich gerne mehr schaffen würde, aber es einfach nicht klappt, ist es zunächst etwas frustrierend, aber es bringt auch nichts, sich dann dafür klein zu machen. Die Zeit mit Baby vergeht so schnell und umso bewusster sollte man sich darauf besinnen, sie zu genießen. Auch wenn dafür ziemlich viel liegen bleibt.

Es ist manchmal ein großer Kraftakt, allen Bedürfnissen gerecht zu werden. Vor allem, wenn alle auf einmal etwas von einem wollen. Wem wendet man sich zuerst zu? Niemanden zu kurz kommen zu lassen und dabei auch noch nach sich selbst zu schauen – manchmal klappt das besser, dann wieder gar nicht.

Keijo fordert natürlich noch am meisten Aufmerksamkeit von uns allen. Das merken auch die Großen und sind dann nicht selten aufgedreht, frech und laut, wenn sie das Gefühl haben, nicht genug Beachtung zu finden. Hier die Ruhe zu bewahren und nicht selbst laut zu werden, erfordert viel Beherrschung. Und am Ende des Tages plagt mich dann das schlechte Gewissen, weil ich so gerne jedem Einzelnen exklusive Zeit geschenkt hätte, was aber schlicht und einfach nicht immer umsetzbar ist im Alltagstrubel und mit diversen Verpflichtungen und Terminen.

Schreckmoment: Schon eine Weile her, aber vermutlich der, als Keijo das erste Mal aus dem großen Bett gepurzelt ist, weil er sich unbemerkt rausgerobbt hat, als er mobiler wurde. Ziemlich schnell kam dann ein großes Kinderbett mit Gittern her, das nun neben dem Ehebett steht.

Dafür fehlt die Zeit: Für alles?! Ich kann kaum etwas, das ich anfange auch in einem Stück zu Ende bringen. Das stört die Perfektionistin in mir schon sehr. Aber weil es sich eben auch nicht ändern lässt, lasse ich immer öfter eben auch mal Fünfe gerade sein. Wann ich das letzte Mal die Fenster geputzt oder den kompletten Boden im Haus gewischt habe? Fragt nicht. Geputzt wird eher oberflächlich und schnell, viele kleine Baustellen im Haus werden versucht, zu ignorieren.

Auch das Schreiben und kreativ sein kommt gerade viel zu kurz. Da sind so viele Gedanken und Worte in meinem Kopf, die immer dann, wenn ich zur Ruhe komme, raus wollen. Aber meistens habe ich dann einfach keine Energie mehr, sie zu Papier zu bringen oder umzusetzen. Die To-Do-Liste wird so natürlich auch nicht kürzer…

Zeit fehlt auch für ruhige Gespräche und entspannte Abende zu Zweit. Bis alle Kinder dann mal schlafen, ist es meistens schon zu spät, um noch einen Film anzufangen. Oder wir sind einfach zu müde. Es ist nicht immer einfach, als Eltern auch noch Paar zu sein.

Das war blöd: Das, was unser aller Leben in den letzten Monaten so sehr eingeschränkt hat und wie eine dunkle Wolke über allem geschwebt ist, was man geplant hat. Auch wenn man versucht, es nicht so sehr an sich ranzulassen, war und ist es einfach viel zu präsent, als dass es einem egal sein könnte. Am meisten Sorge hatte und habe ich nach wie vor um unsere Kinder. Wie sie das alles verkraften, was es mit ihnen macht und wie es sich auf sie und ihre Zukunft auswirken wird. Sie mögen stark wirken und machen alles klaglos mit, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es sie trotzdem sehr belastet. Man wünscht sich als Eltern doch nichts mehr, als eine unbeschwerte und schöne Kindheit für sie. Auf die Frage, was sich Mika-Flynn am meisten wünscht, lautet seine Antwort: “Das Corona endlich vorbei ist.”

Mehr als blöd war es auch, als Mama komplett gesundheitlich ausgeknockt zu werden. Woher die Gürtelrose kam, kann ich nur spekulieren, aber ich vermute stark, dass der ganze, teilweise auch unterbewusste, mentale Stress der letzten Monate dazu geführt hat. Die ständige Sorge und Angst, was uns als nächstes erwartet, wie es weitergehen wird, dazu noch der normale alltägliche Stress als dreifache Mama, Druck und Erwartungen an sich selbst – das alles zusammen hat wohl das Fass zum Überlaufen gebracht. Es war für mich ein Warnsignal, endlich mal einen Gang runter zu fahren und mir selbst endlich mehr Selbstmitgefühl entgegen zu bringen oder zumindest daran zu arbeiten. Auch wenn man doch immer wieder in alte Gewohnheiten zurück verfällt. Aber in diesen Momenten versuche ich mich zumindest daran zu erinnern, dass es all den Stress, selbstauferlegten Druck und die Selbstzweifel nicht wert ist. Meinen Kindern und natürlich auch mir selbst zuliebe. Sie sind es, die mir Kraft geben und mich stark machen. Für sie möchte ich ein Vorbild sein. Das kann ich nicht, wenn ich nicht zuallererst auf mich selbst achtgebe.

Glücklichster Moment: Glückliche Momente gab es trotz der anhaltenden Lage und der nicht selten sehr belastenden Situation dennoch viele. Zu viele, um sie alle aufzuzählen. Mein kicherndes und vor Freude quietschendes Baby bringt mich einfach immer zum Lachen. Sein Strahlen und dieses freche Grinsen mit den kleinen hervor blitzenden Zähnchen lässt jegliche Sorgen nur noch halb so groß erscheinen. Wenn er auf mich zu gekrabbelt kommt, sich an mir hochzieht und jauchzt, mich abschlabbert und am liebsten gleich auffressen würde. Meine Nase in seinen feinen Härchen zu vergraben und seinen Babyduft einzuatmen, über sein kleines Köpfchen zu streicheln, holt mich sofort in den Moment zurück. Meine Kinder im Arm zu halten und ihrem Atem zu lauschen, sie beim Schlafen anzusehen und mir bewusst zu machen, was für ein Glück ich doch mit ihnen habe und wie dankbar ich bin, dass sie sich mich als ihre Mama ausgesucht haben. Wenn sie sich abends, nach einem lauten und trubeligen Tag zu mir aufs Sofa kuscheln, um gekrault zu werden. Momente mit meiner Familie, alle zusammen. Erinnerungen mit ihnen sammeln. Zeit in der Natur. Kleine Alltagsfluchten.

Ich war glücklich, als es mit unserem Sommerurlaub trotz allem doch geklappt hat. Sonne, Meer und Wärme – es tat so gut und ich habe es so genossen. Die mediterrane Wärme, die salzige Luft, das Zierpen der Zikaden. Im Meer treiben lassen, früh am Morgen in die Wellen springen, als erste am Strand sein und sehen, wie sehr auch die Kinder es genießen. Die Elternzeit von Yannick ein paar Wochen vorher ließ uns auch schon auftanken, aber nochmal rauszukommen, war eine Wohltat für die Seele. Wir hätten noch so viel mehr geplant, aber vieles ließ sich dann leider nicht umsetzen. Trotzdem war es dann doch noch ein schöner Sommer. Und auch wenn der Herbst mich anfangs immer ein bisschen melancholisch stimmt, hat auch er uns nun schon einige schöne und glückliche Momente gebracht.

Nächte/Schlaf: Auch wenn Keijo tagsüber immer weniger das Bedürfnis hat, an der Brust zu trinken, stillen wir nachts gefühlt noch oft im Dauermodus. Die letzten Wochen war es teilweise wieder so extrem, dass ich am nächsten Morgen gerädert und kaum erholt aufgewacht bin. Den Schnuller akzeptiert er nachts nicht, sobald er ihn im Mund hat, schnappt er ihn sich und wirft ihn wütend weg. Was witzig ist, da er ihn tagsüber unterwegs im Maxi-Cosi oder Kinderwagen gerne mal nimmt. Aber nachts hilft zur Beruhigung einfach nur Mamas Brust. Ich drehe mich also von einer Seite auf die andere und wir stillen abwechselnd mal auf der einen, dann wieder auf der anderen Seite und das die ganze Nacht. Er liegt dabei in meinem Arm, weil ich meistens zu bequem bin, ihn zurück in sein Bett zu legen und er meistens sowieso schnell wieder davon aufwacht. Ich schaue dabei auch nicht auf die Uhr, weil mich das vermutlich nur noch mehr stressen würde und ich dadurch erst recht wach werde. Aber ich glaube nicht, dass er länger als 1-2 Stunden am Stück schläft. Am Wochenende habe ich deswegen nun schon öfter Yannick gebeten, ihn zu sich zu nehmen, damit er mit ihm aus dem Zimmer geht und ich wenigstens mal etwas erholsamen Schlaf finde. Das klappt mal mehr, mal weniger. Ab und zu lässt Keijo sich auch von ihm beruhigen, manchmal hilft aber auch das nicht und ich muss ihn wieder zu mir holen. Diese unruhigen Nächte zerren natürlich vor allem nachts auch sehr am Nervenkostüm. Dafür schläft er dann morgens, wenn wir eigentlich alle aufstehen müssten, tief und fest, teilweise bis 9 Uhr.

Tagsüber sind die Schläfchen auch eher kurz. Vormittags nach dem Frühstück schläft er meistens noch einmal, nachmittags nur ab und zu mal in seinem Bett. Dafür dann aber oft abends, bevor es Abendessen gibt, was natürlich dazu führt, dass er danach dann wach ist und meistens nicht vor 22 oder 23 Uhr zur Ruhe findet. Ja, ich hoffe, dass sich der Rhythmus unserer kleinen Eule irgendwann wieder ändert, denn erholsamer Schlaf sieht wirklich anders aus. Vor allem, wenn dann auch fast jede Nacht zusätzlich noch ein anderes Persönchen ins Bett gekrabbelt kommt und den Platz zusätzlich einschränkt.

Das macht Mama glücklich: In dieses kleine pausbäckige Knutschgesicht zu blicken, diese strahlenden dunkelbraunen Kulleraugen. Diesem unschuldigen Kichern und Keckern zu lauschen. Oh, ich könnte sie anknabbern vor Süßigkeit, diese kleinen Zehen und Fingerchen mit ihren niedlichen Grübchen. Jedes Brabbeln muss ich erwidern und bekomme dabei sofort gute Laune. Diese unschuldige und unbefangene kleine Seele tut uns so gut.

Die Hände meiner Kinder zu halten, ihren Erzählungen und Geschichten zu lauschen und wie sie die Welt sehen. Wenn sie ganz aufgeregt zu mir kommen, um mir zu berichten, was sie Tolles erlebt oder gemacht haben. Die Welt gemeinsam mit ihnen zu entdecken und sich über die kleinen Dinge zu freuen. Kastanien sammeln, Fliegenpilze am Wegrand entdecken, Armbänder basteln, Kürbisse schnitzen. Erinnerungen schaffen, die sie irgendwann mit dieser Wärme im Herzen an ihre Kindheit zurück denken lassen.

Es macht mich glücklich, wenn morgens die Sonne scheint. Ich meine Laufschuhe schnüre und entweder alleine oder mittlerweile auch schon öfter mit Keijo im Babyjogger meine Runde durch den Wald drehen kann. Meistens gibt er dabei keinen Ton von sich, nur ab und an brabbelt er vor sich hin, aber die meiste Zeit genießt er einfach den Wind, der um seine kleine Stupsnase weht und schaut sich die vorbei sausenden Felder und Bäume an.

Zeit auch mal nur für mich, beim Laufen oder Yoga – das gönne ich mir auch. Das muss einfach sein, um abzuschalten und aufzutanken.

Oh, es gibt so viel, was mich glücklich macht, wenn ich nur genau hinsehe und aufmerksam bin. Achtsam und dankbar.

Darauf freuen wir uns: Trotz allem freue ich mich auf den bevorstehenden Doppelgeburtstag der Jungs, auch wenn ihre Feiern leider doch ganz anders ausfallen werden, als ursprünglich schon geplant. Im Rahmen der Möglichkeiten werden sie trotzdem einen Geburtstag haben, der ihre Augen zum Leuchten bringt, da bin ich mir jetzt schon sicher.

Ich freue mich darauf, es uns in der dunklen und kalten Jahreszeit zu Hause gemütlich zu machen. Auf kuschelige Familien-Filmabende, gemeinsames Spielen und Zusammensein.

Auch auf den Advent freue ich mich. Plätzchen backen, weihnachtlich schmücken, den Adventskalender befüllen – die kindliche Aufregung und Vorfreude auf Heiligabend. Und dann steht ja kurz vor Weihnachten auch noch der 1. Geburtstag von Keijo bevor! Mit einem lachenden und weinenden Auge werde ich dann auf die vergangenen Monate zurück blicken und mich wieder einmal mehr fragen, wie schnell sie doch vergangen sind…und wie aus meinem kleinen, winzigen Baby mit einem Wimpernschlag auf einmal ein Kleinkind geworden ist.

Ich freue mich immer noch darauf und gebe die Hoffnung nicht auf, dass irgendwann endlich wieder so etwas wie Normalität zurück kehren wird. Ich möchte keine unnötige Energie mehr verschwenden, indem ich mir ausmale, was uns noch erwarten könnte.

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1 Comment

  • Reply Anja 6. Januar 2021 at 0:07

    Juhu 3 Jungs 🙂
    Herzlichen Glückwunsch. Viele Grüße Anja

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