Dear Mika-Flynn

Mein lieber, süßer Mika-Flynn! Zehn Monate bist du nun
bereits bei uns. Ich weiß, dass die kommenden zwei Monate genauso schnell
verfliegen werden, wie die vergangenen Wochen und ehe ich mich versehe, feiern
wir dann auch schon deinen ersten Geburtstag. Unglaublich! Wo ist denn nur die
Zeit hin? In den letzten Tagen habe ich mir erst wieder Bilder von dir
angesehen, als du noch ein winzig kleines Mini-Baby warst und nun? Nun bist du
bereits eine richtige kleine Persönlichkeit, hast deinen eigenen Kopf, deine
ganz eigenen Charakterzüge und eine unverkennbare Mimik, die uns jeden Tag
immer und immer wieder zum Lachen bringt und unser Leben erhellt. Deine
Grimassen sind einmalig und dein Lächeln lässt Herzen schmelzen. Wenn du mich
angrinst, kann ich gar nicht anders und muss dich immer und immer wieder
abknutschen und knuddeln. Mein Herz springt mir dann fast aus der Brust vor
lauter Liebe für dich, mein Sonnenschein!

Du erzählst und brabbelst und ich lausche immer ganz
gespannt deinen „Geschichten“. Inzwischen beherrscht du jede Tonlage. Du
quietscht, du singst, röhrst manchmal wie ein Elch oder hüstelst, dann wieder
flüsterst du oder summst. Und das klingt so zuckersüß, deine Stimme ist so
niedlich und weich, wie wird es erst, wenn du richtig mit uns sprichst?
Mittlerweile probierst du einige Silben aus. „Mamamama“, „Dada“, „Brumbrumbrum“
sind ein paar Beispiele und seit ein paar Tagen habe ich tatsächlich das
Gefühl, dass du „Mama“ und „Dada“ schon mit uns in Verbindung bringst. Ich
hoffe, das rede ich mir nicht nur ein. Manchmal kreischt du auch ganz empört,
wenn dir etwas nicht passt, um unsere Aufmerksamkeit auf dich zu ziehen, was
dann auch sofort klappt. Und schimpfen kannst du auch schon wie ein Großer,
wenn etwas nicht auf Anhieb so funktioniert, wie du es dir vorstellst. Oder
wenn man dir etwas verbietet oder dich vor Situationen „rettet“, in denen du
dir im schlimmsten Fall weh tun könntest. Du liebst es nämlich zum Beispiel,
die Treppe hochzuklettern. Und das in einem Affentempo, dass ich gar nicht so
schnell gucken kann, wie du einmal komplett oben bist. Deswegen steht da nun
immer ein Wäscheständer als improvisierter Treppenschutz davor, da ein normales
Gitter an der Wendeltreppe nicht zu befestigen geht und zum Glück funktioniert
das so ganz gut. Aber stattdessen kletterst du dann eben auf andere
Gegenstände, wie beispielsweise unsere Papiertonne. Dafür benutzt du dann den
davor stehenden Staubsauger als Stufe und dann stehst du da oben und schaust mich an, als ob du nichts Anderes machen würdest. Ganz stolz grinst du dann an und dein Blick sagt: „Guck mal, Mama, was ich schon Alles kann!“

Mir bleibt dann in solchen Momenten erstmal fast das Herz
stehen. Im nächsten Moment, wenn ich dich aus solchen Situationen „gerettet“
habe denke ich mir nur: Wahnsinn! Warum kann er das schon? Er war doch gerade
eben noch so hilflos, winzig klein…

Du läufst noch nicht frei, aber an den Händen und natürlich
hangelst du dich überall entlang. Regale, Tische, Stühle – alles dient als
Hochzieh- und Laufhilfe. Spielzeug und Bobbycar werden dann als Lauflernwagen
umfunktioniert und ich bin sehr gespannt, wann du dann tatsächlich deine ersten
freien Schritte machst. Ich glaube, lange wird es wirklich nicht mehr dauern, mein
kleiner, großer Junge! Und dann rennst du uns wohl wirklich bald davon!

Inzwischen beschäftigst du dich auch gerne mit deinen
Spielsachen und lässt sie nicht nach einer Minute links liegen. Deine neue
Motorikschleife hat es dir ganz besonders angetan, die liebst du! Und deine
Autos und deinen Steckkasten magst du auch sehr gerne und verstehst langsam,
was man damit anstellt. Die Bilderbücher werden auch regelmäßig aus den Regalen
gezogen. Am besten alle auf einmal, um sie dann nacheinander durchzublättern,
zu betrachten und anzunagen. 😀 Ja, du steckst dir noch sehr viel in den Mund,
um zu erkunden, was es ist. In der Küche mussten sogar schon rohe Zwiebeln und
Kartoffeln dran glauben…

Und du bist immer noch so ein toller Esser! Es gibt wirklich
nichts, was du nicht magst. Und das freut mich sehr. Ich finde es immer so
spannend, wenn ich dir zum ersten Mal etwas Neues zum Probieren gebe. Da ist
immer gleich ein Überraschungseffekt mit dabei. Wie du dann das Gesicht
verziehst, wenn man dir etwas Saures, wie zum Beispiel Johannisbeeren oder
Kirschen gibt. Zu herrlich!

Zum Kauen hast du bis jetzt nur zwei Zähnchen unten. Wir
dachten in den letzten Wochen, dass die beiden oben auch auf dem Weg sind, denn
du warst sehr quengelig und oft nicht so gut drauf. Und dass du immer die Hand
im Mund hattest, dachten wir, wäre auch ein eindeutiges Zeichen. Aber bis jetzt
blitzt da noch nichts und du machst es weiterhin spannend. So musst du eben
erstmal weiterhin dein Essen zerdrücken, anstatt es richtig zu kauen. Aber lange
kann es ja wirklich nicht mehr dauern, bis die nächsten Zähnchen sich zeigen.
Und ich hoffe, sie ärgern dich dann nicht allzu sehr.

Vielleicht war es auch einfach nur ein Wachstumsschub, der
dich etwas schlechter gelaunt gemacht hat. Oder dein Schnupfen, der zum Glück
nach einer Woche wieder weg war.

Nun steht dein erster richtiger Urlaub kurz bevor und wir
sind schon voller Vorfreude und gespannt, wie unser erster Urlaub mit Baby wohl
wird. Du liebst das Wasser, was uns die vielen See- und Freibadbesuche in den
letzten Wochen gezeigt haben. Am See warst du ganz aus dem Häuschen und hast
dort wie wild im Sand gebuddelt und gespielt. Und aus dem Wasser warst du kaum heraus
zu kriegen. Wenn du zu Hause gebadet wirst, fängst du sogar manchmal an zu
weinen, wenn wir dich aus der Wanne holen, weil du nicht genug vom Plantschen
bekommen kannst.

Und deswegen wirst du es am Strand ganz sicher lieben! 🙂
Und das Fliegen wird sicher auch wieder spannend. Jetzt, wo du alles so richtig
mitbekommst und begreifst und jedes Detail in deiner Umgebung wahr nimmst.

Du bist so aufmerksam und saugst regelrecht alles in dir
auf. Manchmal träumst du auch nur vor dich hin und wie gerne würde ich dann
wissen, was in solchen Momenten durch dein kleines Köpfchen schwirrt oder
welche Informationen du nun wieder verarbeitest. Vielleicht wirst du ja auch so
ein kleiner Träumer, wie deine Mama…

Meistens bist du aber ein kleiner Draufgänger, der sich nun
schon die ein oder andere Schramme bei seinen Erkundungstouren geholt hat. Der
Schreck sitzt bei mir dann meistens tiefer, als bei dir. Und was bleibt, ist
ein blauer Fleck. Und auch das gehört wohl zum Großwerden dazu…

Und wenn ich dann die letzten Monate Revue passieren lasse,
werde ich ein klitzekleines bisschen wehmütig. Dass mein kleines einstiges
Mini-Baby nun schon so eigenständig versucht, die Welt zu erkunden und
Erfahrungen sammelt, mit jedem Schritt mehr zum Kleinkind hin. Und dabei zwar
noch auf meine Hilfe angewiesen ist, aber auch schon so viel alleine kann. Dann
nehme ich dich ganz feste in den Arm, vergrabe meine Nase in deinen flauschigen
Babyhaaren und atme diesen unvergleichlichen Duft ein, den ich am liebsten in
einem Glas festhalten würde, um immer wieder daran zu schnuppern, selbst dann,
wenn du kein Baby mehr bist.

Im nächsten Moment schneide ich dann eine Grimasse, kitzele
dich und bringe dich zum Lachen. Und dieses laute, keckernde Babylachen erhellt
alles und lässt mich Strahlen. Und ich bin einfach nur dankbar und glücklich,
dass du, mein kleines Wunderwesen, unser Leben nun schon seit 10 Monaten
bereicherst und uns vollkommen machst!

Ich liebe dich!

Deine Mama!