Running: Endspurt

Ich habe euch noch gar nicht von meinem letzten Wettkampf vor dem großen Lauf erzählt. Wie ja bereits angekündigt, bin ich zusammen mit einer Lauffreundin aus der Laufgruppe letzten Sonntag nach Karlsruhe zum Baden-Marathon gefahren. Da die meisten Trainingspläne einen solchen Wettkampf zur Vorbereitung auf den Marathon vorsehen, es zeitlich passte und wir beide sehr gerne zusammen laufen, meldeten wir uns vor wenigen Wochen an, um gemeinsam an den Start zu gehen.
Eigentlich hatte ich an dem Tag kein so gutes Gefühl, mich eigentlich auch schon darauf eingestellt, schlechter zu laufen, als bei den letzten Halbmarathons. Aber an diesem Tag sollte auch der Spaß im Vordergrund stehen und den hatten wir definitiv. Nicht nur auf der Hinfahrt (bei der es übrigens durchgehend in Strömen regnete), sondern auch noch kurz vor dem Lauf und anschließend im Ziel. Wir redeten uns positiv zu, dass es sicher aufhören würde, wenn wir an den Start gehen, holten unsere Startunterlagen ab und bereiteten uns mental auf den kurz bevorstehenden Lauf vor. Noch schnell eine Banane gegessen, die letzten Schlucke Wasser getrunken (bloß nicht zu viel, die Blase macht sich wegen der Aufregung sowieso schneller bemerkbar, als einem lieb ist), Startnummer und Zeitmessungschip am Shirt und den Schuhen befestigt und auf den Weg zum Start gemacht. Kurz vorher hatte es aufgehört zu regnen und am Ende des Laufes sollte sogar die Sonne scheinen. Da wir im Training oft zusammen laufen und meine Begleitung nur unwesentlich langsamer ist, als ich, wollten wir dann die ersten zwei Kilometer gemeinsam laufen, um zu sehen, wie es passt und was der Körper heute zulässt. Nach dem Startschuss überquerten wir gemeinsam die Startlinie und wünschten uns nochmal alles Gute und viel Erfolg. Allerdings merkte ich schnell, dass ich mal wieder tiefgestapelt hatte. Von wegen, es wäre nicht mein Tag…Es lief im wahrsten Sinne des Wortes wie am Schnürchen. Ich merkte schnell, dass da mehr drin ist, als ich anfangs dachte. Und so entschied ich mich schon nach einem knappen Kilometer, alleine weiter zu laufen und mein eigenes Tempo zu bestimmen. Ich kämpfte mich an den Menschenmassen vorbei, überholte und hatte mich schon bald eingelaufen. Ein Glück war ich nicht zu schnell gestartet, sodass ich diesmal nicht mit Seitenstechen zu tun hatte, wie beim Stuttgart-Lauf. Ich merkte schnell, dass das heute gut werden wird. Und so war es dann auch. Die Kilometer vergingen wie im Flug, es war eine wunderbare Stimmung auf der Strecke und das Anfeuern der Zuschauer, die teilweise meinen Namen riefen (muss man auch erstmal checken, dass der ja auf der Startnummer steht, weil man sich diesmal im Vorfeld angemeldet hat :D), pushten zusätzlich. Bei Kilometer 17 schaute ich auf meine Uhr und wusste, dass ich, wenn ich jetzt mein Tempo halte, auf jeden Fall eine neue Bestzeit laufe. Kurz vor dem Ziel nahm ich nochmal meine Beine in die Hand und versuchte Gas zu geben. Allerdings war die Luft nach oben weg, obwohl es mir diesmal leichter fiel, als die letzten Male. Ich merkte, dass es mir in den Magen fuhr und es nicht ratsam gewesen wäre, nun nochmal extra Gas zu geben. Schließlich wollte ich lächelnd ins Ziel laufen…Wie man auf den nachfolgenden Bildern sehen kann, ist mir das nur teilweise gelungen. ;D Trotzdem wurde es eine neue Bestzeit von 01:32:20 Stunden. Fast drei Minuten besser, als mein Lauf in Stuttgart im Juni. Ich bin mächtig stolz und freue mich immer noch riesig über diesen Erfolg.
Auch meine Lauffreundin verbesserte sich und lief eine PB. Ich empfing sie im Ziel und gemeinsam freuten wir uns über diesen tollen Lauf, stärkten uns mit alkoholfreiem Bier, Isogetränken und Laugenbrötchen, bevor es völlig beflügelt und glücklich wieder nach Hause ging.

Nun sind es nur noch zwei Wochen bis zu meinem ersten Marathon in München. Am Samstag lief ich den letzten längeren Lauf von 31 Kilometern. Das sollte reichen. Die kommenden zwei Wochen wird nun das Training ziemlich herunter gefahren, um zu regenerieren und den Körper noch einmal Kraft tanken zu lassen. Es stehen nur noch ruhige und gemäßigte Läufe an, keine Tempoeinheiten mehr. Nächstes Wochenende ist dann noch ein kürzerer 20-22-Kilometer Lauf geplant und dann heißt es, Tage zählen und sich mental auf den großen Tag vorzubereiten. Angemeldet bin ich, das Hotel ist gebucht. Nur gesund bleiben muss ich und darf keine Experimente mehr wagen. Mika-Flynn ist zwar seit heute erkältet (leichte Temperatur, Schnupfen, Husten), aber ich hoffe sehr, dass ich verschont bleibe. Aber ja! Ich bin optimistisch! Das wird der Hammer! Ein wahnsinniges Erlebnis, da bin ich mir sicher!