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mama talk: Elternzeit

10. März 2016

Wie jeden Monat starten wir auch im März wieder in eine neue Runde mama talk. Inzwischen haben wir eine Nachfolgerin für Lotta von Le Babypop gefunden und die Reihe vollzählig macht nun die liebe Isabelle von Mother’s Finest. Sie hat am Montag die neue Woche gestartet und einen sehr interessanten und lesenswerten Artikel zu unserem neuen Thema geschrieben, das da lautet: Elternzeit.

Ein Thema, das sicher nicht ganz einfach ist, weil es wirklich jeder anders handhabt und eine unterschiedliche Einstellung dazu hat. Dennoch möchte ich euch heute ein wenig darüber erzählen, wie es bei uns beim ersten Kind war und nun beim zweiten ist.

Vorab möchte auch ich sagen, dass ich jedes Modell akzeptiere und sicher jede Familie, jede Frau und Muter, sich aus ganz eigenen Beweggründen dafür entscheidet, kürzer oder länger zu Hause zu bleiben oder früher oder später wieder arbeiten zu gehen. Ob nun nach einem Jahr oder dreien, vielleicht ja sogar erst nach zehn. Das soll doch wirklich jeder für sich selber wissen. Und ja, mir ist auch bewusst, dass vielen auch gar nichts anderes übrig bleibt, als nach einem Jahr wieder arbeiten zu gehen, weil es die Situation nicht erlaubt, länger zu Hause zu bleiben.

Ich persönlich war mir schon bald, nachdem ich mit Mika-Flynn schwanger wurde, sicher, dass ich gerne länger als ein Jahr Elternzeit nehmen möchte und reichte deswegen auch von vornherein zwei Jahre mit der Option auf Verlängerung bei meinem damaligen Arbeitgeber ein. Ähnlich wie bei Frauke, war es noch nie mein Ziel, steil die Karriereleiter nach oben zu klettern. Ich hatte einen soliden Job, in den man, ggf. mit ein bisschen Auffrischung auch locker nach zwei Jahren wieder hinein kommt, ohne einzuknicken. Und somit machte ich mir eigentlich auch keine allzu großen Sorgen, wie es nach der Elternzeit weiter gehen soll. Natürlich hatte ich darüber auch mit Yannick gesprochen, aber er war der gleichen Meinung und unterstütze mich in meiner Entscheidung. Schief angeschaut wurde ich dafür zum Glück so gut wie nie. Genau wie Frauke, machte auch ich die Erfahrung, dass viele, gerade etwas ältere Leute mit teilweise schon erwachsenen Kindern es sogar besser nachvollziehen konnten, als Personen in meinem Alter. Und die Frage, ob man denn schon einen festen Kindergarten- oder Krippeplatz habe, war auch immer eine der ersten, die im Gespräch über Wiedereinstieg in den Beruf und Co. gestellt wurde.

Das erste Jahr mit Mika-Flynn ging dann auch so rasend schnell vorbei, dass ich wirklich sehr froh war, noch ein weiteres Jahr bei ihm zu Hause bleiben zu können, um möglichst viel Zeit mit ihm zu verbringen. Ich hätte es wohl nur schwer über’s Herz gebracht, ihn mit einem Jahr schon fremd betreuen zu lassen. Selbst wenn es nur für einen halben Tag gewesen wäre. Und die Option, dass eine Oma diesen Part übernimmt, bestand ebenfalls nicht, da diese alle weiter weg wohnen und teilweise selbst noch berufstätig sind.

Ich selbst habe einen Großteil meiner Kindheit bei meiner Oma verbracht, weil meine Mama nach einem Jahr wieder in den Beruf eingestiegen ist. Nicht, weil sie gemusst hätte, sondern weil sie es wollte. Und auch wenn ich diese Zeit bei meiner Oma in schöner Erinnerung habe und gerne bei ihr war, war ich immer auch ein bisschen neidisch auf die Kinder, deren Mamas tagsüber zu Hause waren. Deswegen hatte ich persönlich dann auch bei Mika-Flynn das Gefühl, ihm etwas Gutes damit zu tun.

Trotzdem wachte ich in diesen zwei Jahren nicht die ganze Zeit wie eine Glucke über ihm, sondern legte natürlich auch Wert darauf, dass er mit gleichaltrigen Kindern in Kontakt kommt. Kinderturnen, Krabbelgruppe und schließlich Minikindergarten, wo er dann mit etwas mehr als 1 1/2 Jahren zuerst einen, dann zwei Vormittage ohne mich verbrachte. Ich spürte, wie gut es ihm tat, dass er gut ohne mich klar kam (woran ich mich anfangs erst gewöhnen musste…) und dass er den Ausgleich brauchte. Kurze Zeit darauf wurde uns dann ein fester Kindergartenplatz zugesagt. Angemeldet und in mehreren Kindergärten auf die Warteliste setzen lassen hatten wir ihn schon kurz nach seinem ersten Geburtstag. Mit nicht ganz 2 1/2 Jahren sollte er dann die ganze Woche halbtags in den Kindergarten gehen. Und ich ab dann wieder zu arbeiten beginnen.

Ich muss dazu sagen, ohne zu weit auszuholen, dass ich mich während der Elternzeit, die ich dann noch bis zu Mika-Flynns Kindergarteneintritt verlängerte, dazu entschlossen hatte, nicht mehr zu meinem alten Arbeitgeber zurück zu kehren, sondern mich nach etwas Neuem umzusehen.

Letztendlich kam dann aber doch alles etwas anders bzw. schneller als vielleicht zuerst geplant und durch die Schwangerschaft mit Taavi, wurde mir die Entscheidung, was ich beruflich eigentlich überhaupt machen möchte bzw. in welche Richtung ich mich orientieren will, vorerst abgenommen. Ich habe einige Pläne und Ideen, die allerdings noch ausreifen müssen. Und wann genau und wie ich dann (wieder) einsteige, kann ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen und möchte es auch nicht, da ich die Zeit mit Taavi und selbstverständlich auch mit Mika-Flynn nun erst einmal genießen möchte. Ich weiß, dass ich auf jeden Fall nicht ewig zu Hause bleiben werde, aber vermutlich werde ich auch Taavi nicht vor seinem zweiten Geburtstag fremd betreuen lassen.

Ich bin dankbar und freue mich darüber, dass dieses Modell für uns so möglich ist (und nicht nur Yannick, sondern auch ich einen kleinen Teil dazu beitragen kann). Finde es weder altmodisch, noch unemanzipiert, länger zu Hause zu bleiben. Schließlich entscheiden sich heutzutage auch immer mehr Männer dazu, in Elternzeit zu gehen (auch Yannick hatte bei Taavi einen Monat direkt nach seiner Geburt eingereicht). Und davon abgesehen habe ich auch das Gefühl, einen Vollzeitjob zu bewerkstelligen, denn so einfach, wie manch einer ohne Kinder es sich vielleicht vorstellt, ist das “Nur-Mama-sein” (ich schreibe hier jetzt nicht Hausfrau, weil ich diese Bezeichnung für mich überhaupt nicht mag und mich auch nicht als solche sehe) dann auch nicht. Rund um die Uhr auf Abruf, Multitasking-fähig, Familienmanagerin. Und wenn dann doch mal etwas Luft ist, ist das letzte, was man macht, die Beine hochzulegen. Denn zu tun gibt es wirklich immer etwas. Warum sollte so etwas weniger gewertschätzt werden, als ein typischer Nine-to-Five-Job? Ich finde es sogar sehr bedauerlich, dass das Eltern sein nicht noch mehr gefördert und unterstützt wird. Aber das würde nun zu ausschweifend werden…

Ich bin jedenfalls gespannt auf eure Meinungen zum Thema!

Und empfehle euch, auch unbedingt bei den anderen Mamas aus der Reihe vorbeizuschauen und zu lesen, was sie dazu sagen:

Montag – Isabelle
Dienstag – Frauke
Mittwoch – Bea
Donnerstag – Nathalie
Freitag – Bell
Samstag – Sabrina
Sonntag – Isy

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3 Comments

  • Reply Mareike 10. März 2016 at 12:57

    Unser Modell sieht ähnlich aus wie bei euch. Und ich bin sehr froh darüber, dass wir auch die Möglichkeit haben und ein Einkommen ausreicht. Nicht leicht für Mütter, die es so gerne wollen würden, aber finanziell nicht können. Über das Elterngeld kann man schon sehr froh sein, sehe hier aber auch großen Handlungsbedarf insbesondere, was die Arm-Reich-Schere betrifft. Aber gut, das führt nun zu weit.
    Selbst das 2. Jahr fliegt nur so dahin. Unser Großer kommt nun mit 3 in den KiGa. War/Ist aber auch wie bei euch beim Krabbeln/Turnen/Känguruh-Spielgruppe, die er sehr liebt und kaum den KiGa-Start abwarten kann. Der Kleine wird mit 2 Jahren gehen, da sie doch schneller auf eigenen Beinen stehen und Abwechslung lieben. Ihn im KiGa anzumelden,das konnte ich mir bei Nr. 1 noch nicht vorstellen, wo er noch so winzig war . Dabei wäre ein Einstieg zum 2. Geb. genau das Richtige gewesen im Nachhinein betrachtet. Machte aber nichts, wir sind vor Kurzem eh in eine ganz andere Stadt gezogen.
    Da ich aber langsam merke, dass ich auch nach der langen Pause wieder arbeiten möchte, ist mein Ziel nach der Elterngeldzeit die Selbstständigkeit zu wagen und langsam aufzubauen, sodass zumindest das Elterngeld ersetzt wird. In den Zeiten kann er dann gut zur Oma, wenn der Große im KiGa ist und ich habe dennoch viel Zeit für unseren kleinen Schatz.

  • Reply Jenny 11. März 2016 at 10:30

    Ich finde es gar nicht schlimm, wenn ein Elternteil länger/kürzer daheim bleibt. Ich denke, darüber kann man mit allen diskutieren und jeder wird das irgendwie anders sehen.

    Was ich persönlich schade finde, ist, dass Männer und Frauen sich das Arbeiten/Zuhause beim Kind bleiben so wenig aufteilen – es bleibt eigentlich immer die Frau Zuhause und der Mann geht arbeiten, dabei gibt es ja inzwischen Möglichkeiten, dass beide nur zu einem gewissen Prozentsatz arbeiten und sich um das Kind/die Kinder kümmern. Allerdings habe ich auch gemerkt, dass sehr viele auf das klassische Rollenmodell stehen, ganz unabhängig davon, ob das finanziell funktionieren würde.

  • Reply Jessica 12. März 2016 at 13:04

    Unsere Kleine kommt im Mai und ich würde auch gerne für 2 Jahre zuhause bleiben. Und obwohl wir beide studiert haben und gute Jobs hatten, reicht das Geld nicht wirklich aus für 2 Jahre. Das ist schon echt schräg, dass es einem so schwer gemacht wird. Wie machen andere das, was verdienen die, dass sie sich das leisten können? darüber will natürlich niemand so richtig sprechen.
    Ich überlege hin und her, ob wir die 2 Jahre Elternzeit realisieren können, wenn wir unseren Kredit erhöhen (der eh läuft und uns somit keine zusätzlichen Kosten macht, eben nur die Laufzeit verlängert).
    Auch überlege ich, ob ich mit meinem Blog, den ich jetzt eher aus Spaß und Freude wieder beginne, doch versuchen möchte, Geld nebenher zu verdienen. Aber auch das ist 1. nicht sicher und 2. überfordert mich das gerade noch etwas, was das dann für´s Elterngeld bedeuten würde…
    Alles nicht so einfach. Ich würde so gerne, denn auch ich möchte mein Kind mit einem Jahr noch nicht Vollzeit in einem Kindergarten geben wollen. Aber wenn ich dann wieder arbeiten muss, bleibt uns fast nichts anderes übrig…

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