Life with kids, Personal

Thoughts // Life with kids: Bis du wieder lachen kannst – Trost spenden, einfach da sein

10. Mai 2017

Quietschfidel, aufgeweckt, laut, wild und (fast) immer gut gelaunt – so kenne ich meine beiden Jungs, meine kleinen Duracellhäschen normalerweise. Toben, spielen, lachen, Quatsch machen. Langweilig wird es mir so schnell nicht mit ihnen. Es ist nicht schwer, am Lautstärkepegel und dem Kichern, Gackern und Kreischen im Haus zu erkennen, dass es ihnen gut geht und sie wohl meistens viel Spaß haben. Es sei denn, es wurde doch mal wieder zu doll gerauft und gezankt, so lange, bis einer anfängt zu weinen. In der Regel ist hier aber immer was los. Ruhe kehrt erst ein, wenn sie schlafen. Oder aber wenn irgendetwas nicht stimmt. Vielleicht weil sie irgendeinen Unsinn aushecken. Wie zum Beispiel ins Waschbecken zu klettern, um dann den Wasserhahn aufzudrehen. Oder sich heimlich in die Küche zu schleichen, um mal auszuprobieren, wie die Knöpfe des Herds funktionieren…Nicht wahr, Taavi?

Manchmal werden sie aber auch ruhig, weil es ihnen nicht gut geht. Wenn sie etwas ausbrüten. So wie Taavi vergangene Woche, als er plötzlich hohes Fieber bekam, welches trotz Zäpfchen nicht verschwinden wollte. Abgeschlagen, müde, weinerlich und kränkelnd, ja fast apathisch. Als es nach vier Tagen noch nicht besser, sondern schlimmer wurde, schrillten bei mir alle Alarmglocken. Ab zur Notfallsprechstunde ins Krankenhaus. Ein harmloser Infekt, wie sich herausstellte, den die Ärztin auch nicht anders behandeln konnte, als wir es bereits taten, mit Fiebermitteln und Ruhe. Aber dennoch: Die Sorgen, die man sich um seine Kinder macht, sind selbst bei so etwas enorm. Das eigene Kind leiden zu sehen, den sonst so aufgeweckten Wirbelwind, ist wohl das Schlimmste für eine Mutter.

Nur ein paar Tage später wurde mir dies erneut bewusst. Es traf mich so sehr, dass ich mit meinem leidenden Kind mitweinen musste. Ja, es war nur ein Routine-Eingriff. Meinem großen kleinen Mann, Mika-Flynn wurden ambulant die Polypen entfernt und seine Mandeln verkleinert. Notwendig und im Prinzip harmlos. Eine OP mit Vollnarkose zwar, aber wir durften nur ein paar Stunden später wieder nach Hause. Und dennoch. Ihn dort, wenn auch nur für kurze Zeit, den Ärzten zu überlassen, fühlte sich einfach nicht richtig an. Er konnte nicht ahnen, wie es sich anfühlen wird, wenn er aufwacht. Auf einmal diese Schmerzen im Hals zu haben. Und auch ich konnte mir nur annähernd vorstellen, wie er sich gefühlt haben muss. Benommen und hilflos, traurig und so anders, als all das, was ich bisher von ihm kannte. Das versetzt dem Herzen erstmal einen ganz schönen Stich.

Und macht einem gleichzeitig auch wieder deutlich bewusst, dass es schier unmöglich ist, jeden Schmerz und jedes Leid von seinen Kindern fernzuhalten. Auch wenn man ihnen als Mama am liebsten alles abnehmen würde, nur um sie immer glücklich und lachend zu sehen.

Mein kleines Miki-Mäuschen konnte heute noch nicht lachen. Sah so traurig aus, so in Gedanken versunken. “Mama, was ist mit meinem Hals passiert?”, antwortete er schluchzend, als ich ihn fragte, was ihm durch sein kleines Köpfchen geht. Puh…Und wieder musste ich schlucken. Nahm ihn feste in den Arm und war einfach nur da. Gab ihm das Gefühl, das er nach diesem Erlebnis brauchte. Geschützt, geborgen und sicher zu sein.

Wir können diesen kleinen Menschen vielleicht nicht jeden Schmerz ersparen und sie vor allem beschützen, was ihren kleinen Herzen weh tut. Auf ihrem Weg, größer zu werden, gehört auch das dazu. Sie werden krank, sie weinen, sie haben Kummer. Aber wir können ihnen zeigen, dass wir mitfühlen, sie verstehen und immer für sie da sind, egal was passiert. Ihre Hand halten, so lange sie es brauchen. Ihnen Worte ins Ohr flüstern, die sie beruhigen. Offene Arme, haltende und streichelnde Hände, dein Kopf an meiner Brust und mein schlagendes Mamaherz, das dich beruhigt und dir Trost spendet.

Damit der traurige Blick ganz schnell wieder einem Lächeln weicht. Und ich mein freches, aufgedrehtes und lautes Männlein ganz bald wieder habe.

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4 Comments

  • Reply Clara Lisa 12. Mai 2017 at 9:17

    Du schreibst so schön. Ich hoffe ganz doll, dass es deinem kleinen Mann schnell wieder richtig gut geht. <3

    • Reply Nathalie 12. Mai 2017 at 18:12

      Hab vielen Dank, du Liebe <3

  • Reply Vanessa 12. Mai 2017 at 15:12

    Ganz ganz toll geschrieben! Du bist mit Sicherheit eine großartige Mutter für die 2 🙂

    • Reply Nathalie 12. Mai 2017 at 18:12

      Oh, wie lieb von dir 🙂 Vielen Dank!

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