Und so schnell, wie Weihnachten jedes Jahr auf’s Neue vor der Türe steht, ist es dann auch schon wieder vorbei. Die Tage vor und nach Heiligabend waren so trubelig, dass ich erst jetzt noch einmal alles Revue passieren und in Ruhe auf mich wirken lassen kann. Indem ich mir die Bilder von unserem wunderschönen Weihnachtsfest anschaue und die glücklichen Gesichter darauf sehe, ist es so, als würde ich die Momente noch einmal erleben. Es war mal wieder auf seine ganz eigene Art perfekt und rundum gelungen, obwohl letztendlich fast alles so eingetroffen ist, wie ich es mir vorher ausgemalt hatte: Ein veganes Weihnachtsmenü, das unter Stress und völliger Überforderung am Samstagmorgen geplant wurde, bevor wir uns in das Einkaufschaos stürzen sollten. Ich, die am Sonntagabend natürlich doch noch alle selbstgemachten Leckereien umsetzen musste, um sie an die Familie zu verschenken und dadurch ewig in der Küche stand. Geschenke, die bis spät in die Nacht hinein verpackt werden sollten. Um dann am Weihnachtsmorgen gleich wieder in die Küche zu stürmen, die gebrannten Mandeln und Pekannüsse und Marzipankugeln zu verpacken und auch noch einen Kuchen für den Nachmittag zu backen. Staubsaugen, den Tisch decken. Die Kinder anziehen und sich selbst auch noch vorzeigbar machen. Schließlich soll und darf es an Weihnachten ruhig etwas festlicher und schicker sein.
Und irgendwie schafften wir es dann tatsächlich, dass wir unsere Gäste am Nachmittag quasi entspannt und nur mininal gestresst (ich), in Empfang nehmen konnten, um gemeinsam Heiligabend zu feiern.
Aufgeregte Kinder, die es nachmittags schon kaum mehr erwarten konnten, dass das Christkind endlich kommt und ganz hibbelig waren, die Sonne, die wie schon im Vorjahr wie bestellt ihr Bestes gab und das Wohnzimmer in goldenes, magisches Licht hüllte und mit dem Tannenbaum um die Wette leuchtete, strahlende Lichter im ganzen Raum, Weihnachtszauber pur.
Wir ließen uns die leckeren Plätzchen schmecken, stürzten uns auf den veganen Lebkuchen, den ich noch am Morgen gebacken hatte, machten die obligatorischen Familienfotos vor dem Weihnachtsbaum und genossen einfach die Zeit zusammen, ganz ohne Hektik und Stress. Besinnlichkeit und Ruhe trotz oder gerade wegen der aufgeregten und herum wirbelnden Kinder, die uns mit ihrer Freude ansteckten.
Ja, auch diese Jahr waren wieder einige lustige Fotos dabei, die bei dem Versuch, ein halbwegs vernünftiges Bild zu knipsen, auf dem wir auch alle gleichzeitig in die Kamera schauen, entstanden.
Und am meisten freue ich mich am Ende doch immer über die unperfekten Schnappschüsse, die dabei entstehen. Was nach dem folgenden Bild nur ein paar Sekunden später geschah? Scrollt mal weiter. 😉
Ich hätte stundenlang im Wohnzimmer sitzen, mit meiner Familie rumalbern und mich von den Weihnachtslichtern verzaubern lassen können, allerdings sollte ja vor der Bescherung auch noch das Weihnachtsmenü auf dem Tisch stehen. Und so machten sich meine Mama und ich gegen Abend auf in die Küche, um dort alles vorzubereiten und gemeinsam zu kochen.
Ein veganes Weihnachtsessen für alle. Denn wenn es nach Yannick gegangen wäre, hätte es sowieso nur Kartoffelsalat mit Würstchen gegeben und somit war es ihm auch relativ egal, dass der Braten nicht aus Fleisch, sondern aus Linsen bestand. Und auch meine Mama und Schwester waren offen für Neues und wollten sich von meiner Menü-Wahl überraschen lassen, was mich sehr freute.
Wir wirbelten durch die Küche, ich tanzte zur Weihnachtsmusik und dabei zauberten wir ein wirklich leckeres Festessen. Veganer Linsenbraten, dazu eine selbstgemachte Bratensoße, die so unfassbar gut war, dass ich wohl noch lange davon schwärmen werde, Kartoffelpüree und Rosenkohl (Braten, Soße und Püree nach diesem Rezept – nur die Soße leicht abgewandelt mit normalem veganen Wein statt Portwein und Pflaumenmus statt Marmelade; unbeauftragte Verlinkung, aber damit Werbung). Als Vorspeise gab es Feldsalat mit gebratenen Birnen und Walnüssen und zum Dessert veganes Mousse au Chocolat, das meine Mama bereits bei sich zu Hause vorbereitet hatte. Dafür, dass das Menü wirklich sehr kurzfristig feststand, war es wirklich perfekt und super aufeinander abgestimmt. Und wirklich alle waren begeistert und keiner vermisste irgendetwas. Na gut, bis auf die Jungs. Denn die hatten sich Rührei gewünscht, was sie auch bekommen sollten und Yannick und meine Schwester ließen sich erstmal ein Wiener Würstchen zum Salat schmecken.
Nach der Hauptspeise war es dann schon wieder so spät, dass wir mit dem Dessert warten wollten, um erst die Bescherung zu machen. Schließlich wollten wir die Kinder nicht noch länger auf die Folter spannen. Sie hatten sich nun schon so lange geduldet, da durfte das Christkind nun bald kommen. Ob sie denn auch schon das Glöckchen in der Ferne gehört hätten, fragte ich und wir schickten sie zusammen mit Yannick nach oben, um die Geschenke aus dem Keller zu holen und unter dem Baum zu verteilen.
Und als es dann soweit war, ließ ich es diesmal lauter und mehrmals klingeln, bis sie laut trampelnd und aufgeregt die Treppe hinunter stürmten und mit leuchtenden Augen und strahlenden Gesichtern vor dem Baum stehen blieben, um die vielen Geschenke zu bewundern.
Es wurde ausgepackt und sich gefreut und im Anschluss alles aufgebaut und ausprobiert. Lego, Playmobil, neue Gesellschaftsspiele, ein Tisch-Schlagzeug und Skateboard – und die Jungs waren happy. Ich verteilte meine selbstgemachten Leckereien und andere Aufmerksamkeiten für meine Lieben und zusammen saßen wir im Wohnzimmer um die Geschenke und den Baum herum und genossen den bunten Trubel und unser leckeres Dessert.
Es war schon nach 22 Uhr und Mika-Flynn mittlerweile so müde, dass er bereits auf dem Sofa eingeschlafen war. Taavi, noch immer putzmunter (woher auch immer er diese Energie nahm), sollte dann aber auch langsam zu Bett gehen. Es dauerte nicht lange, bis auch er, völlig erschöpft und selig, ins Land der Träume eingetaucht war. Ganz ungewohnt war auf einmal diese Ruhe und Stille im Wohnzimmer, so ganz ohne Kinderlachen, Jubel und aufgeregtes Geplapper.
Wir Erwachsenen ließen den Abend dann gemütlich bei ein paar Gläschen Wein ausklingen und freuten uns über ein wieder mal wunderbares Weihnachtsfest. Dankbar für die gemeinsam verbrachte Zeit und die schönen Stunden mit unseren Lieben. Das zweite Weihnachten in unserem neuen Zuhause, das wir nun auch schon wieder über ein Jahr mit unseren Geschichten füllen. Und zu Weihnachten unsere ganz eigenen Traditionen dort aufleben lassen, auf die unsere Jungs hoffentlich in vielen, vielen Jahren zurück blicken werden und sich daran erinnern, wie schön es doch war. Magisch und zauberhaft.
Wie war euer Weihnachtsfest 2018? Auf welche Momente blickt ihr besonders gerne zurück?
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