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Lollapalooza Festival 2015 in Berlin // Schwanger auf’s Festival? Na klar!

14. September 2015

Eines meiner Geburtstagsgeschenke in diesem Jahr habe ich vergangenes Wochenende eingelöst. Der Liebste schenkte mir wirklich ziemlich spontan ein Tagesticket für das Lollapalooza Festival, das dieses Jahr das erste Mal in Deutschland stattfand, genauer gesagt in Berlin auf dem Flughafen Tempelhof. Ich war erst vor ein paar Wochen bewusst auf das Festival aufmerksam und neugierig geworden, nachdem ich einen Zeitungsartikel über das Lolla gelesen hatte, das in den USA bereits legendär ist und ursprünglich aus Chicago kommt.
Eigentlich wäre ich dieses Jahr schwanger nicht auf ein Festival gefahren, da mir das Zelten und die Bedingungen dann doch zu extrem gewesen wären. Weil man auf dem Lollapalooza aber gar nicht erst campen konnte und es außerdem Tagestickets gab, wurde es dann doch wieder interessant für mich. Ein Tag auf einem Festival, das außerdem ein Familienfestival ist und auf dem sogar Babys und Kinder willkommen sind, sollte ja auch in der 32. Schwangerschaftswoche kein Problem sein.
Also fuhren wir am Freitag, nachdem wir Mika-Flynn bei seiner Oma und Tante abgeliefert hatten, Richtung Hauptstadt. Die Kindertickets waren bereits ausverkauft, sonst wäre es tatsächlich eine Überlegung wert gewesen, ihn mitzunehmen. Aber so wurde es dann dafür ein voraussichtlich wohl letztes Wochenende zu Zweit, bevor im November das Baby kommt (vielmehr war es aber ja eigentlich schon dabei).

Um 11 Uhr öffnete das Lolla dann am Samstag seine Tore und die Massen stürmten auf das Gelände. Am Anfang war es aber tatsächlich noch relativ leer und füllte sich erst gegen Nachmittag und Abend, als dann die größeren Bands ihre Auftritte hatten. Wir holten also unsere Bändchen und schlenderten erstmal ganz gemütlich herum und verschafften uns einen Überblick. Die erste Band, die wir uns ansehen wollten, spielte um halb eins.
Neben vier Bühnen, die in ausreichendem Abstand nebeneinander aufgebaut waren, gab es noch vier weitere Bereiche, nämlich die Lolla Fun Fair, das Fashionpalooza, den Grünen Kiez und das Kidspalooza. Bei Letzterem wurde für Kids von 0-14 Jahren von 11-20 Uhr ein vielfältiges Programm mit kindgerechten Performances und einer bunten Erlebniswelt mit Workshops, Spielstationen und Entdeckungstouren geboten. Ich habe wirklich einige Kinder und Familien gesehen, sogar ganz kleine Babys im Tragetuch und finde die Idee eines Familienfestivals einfach nur toll. Wir haben auch schon gescherzt, dass wir irgendwann dann mal mit beiden Kids hinfahren, wenn sie etwas älter sind. Ich denke, mit Mika-Flynn hätten wir nicht bis zum Schluss bleiben können und er wäre irgendwann total übermüdet und k.o. gewesen. Aber für ältere Kids ist das Festival auf jeden Fall eine feine Sache. Ich denke dabei gerade an die zwei Jungs, vielleicht so acht Jahre alt, die bei Deichkind auf den Schultern ihrer Väter, durch die Menge getanzt sind und richtig Party gemacht haben. 🙂 Natürlich nicht ohne Lärmschutzkopfhörer auf den Ohren.
Im Lolla Fun Fair wurde auch für die Erwachsenen ein buntes Programm geboten. Aufführungen von Artisten und Tänzern, Straßentheater, Zirkus und vieles mehr. Man konnte z.B. Blumenkränze für die Haare stecken, sich Glitzer-Klebetattoos verpassen oder sich mit Glitzer schminken lassen oder Schattenfiguren und Windspiele basteln.
Im Fashionpalooza konnte man sein Outfit fotografieren lassen und bei Do-It-Yourself-Workshops mitmachen.
Und im Grünen Kiez konnte man sich über nachhaltige und soziale Themen informieren, ebenfalls an Workshops teilnehmen oder auch einfach nur im Kiezgarten entspannen.

Um all das auszuprobieren und mitzumachen, reichte zwischen den einzelnen Auftritten der Bands dann leider die Zeit nicht, aber wie ihr seht, hat das Lollapalooza wirklich einiges zu bieten und ist wunderbar bunt und vielfältig.
Vergessen darf ich natürlich auch nicht das riesige Angebot an Essen und kulinarischen Köstlichkeiten. Ob veggie oder vegan, Eis, Waffeln und andere süße Leckereien, Falafel, Süßkartoffelpommes oder Pulled Pork – ich wusste gar nicht, was ich zuerst probieren soll.

Aber der Hauptgrund, weswegen wir natürlich auf das Festival gefahren sind, waren die Bands, die wir live sehen wollten. Und dazu gehörten Razz (eine noch relativ unbekannte Band, aber live einfach stimm- und soundtechnisch soo gut), Everything Everything (leider hatten wir uns davon mehr erhofft, live ganz katastrophal), Hot Chip, Digitalism, Deichkind und The Libertines. Letztere waren auch nicht so gut und wir schon ziemlich kaputt und müde, sodass wir dem Konzert nur aus der Ferne lauschten. Dafür gaben Deichkind mal wieder alles und lieferten eine geniale Show ab. Das Highlight an diesem Tag. Anfangs saßen wir dabei noch auf der Tribüne, weil meine Füße so schmerzten und ich dringend mal eine Pause brauchte, aber irgendwann hielt es mich nicht mehr im Sitz, ich schnappte mir den Liebsten und wir stellten uns in die Menge, um noch ein bisschen zu tanzen.

Ich hielt natürlich bei jedem Konzert einen Sicherheitsabstand zu den extrem wild tanzenden Leuten oder stellte mich in die Nähe der Absperrgitter. Laut war es überall und der Bass dröhnte teilweise auch weit weg von den Boxen, aber Konzerte sind in der Schwangerschaft nicht verboten und das Baby im Fruchtwasser eigentlich ziemlich gut isoliert und lärmgeschützt. Von daher ging ich auch mit einem guten Gefühl auf das Festival.
Anstrengend war es am Ende natürlich trotzdem, den ganzen Tag auf den Beinen zu sein und kaum sitzen zu können. Aber das fand nicht nur ich, sondern auch der nicht-schwangere Mann.

Es war jedenfalls ein wundervoller Tag und wir hatten einfach nur ganz viel Spaß mit guter Live-Musik und einem bunten Rahmenprogramm. Und wer weiß, vielleicht fahren wir ja wirklich mal mit der ganzen Familie zum Lolla. 🙂

Bevor es am nächsten Tag wieder nach Hause ging (die Bands am zweiten Tag reizten uns nicht so sehr, dass wir dafür auch noch ein Ticket gewollt hätten und sicher wäre das dann auch zu viel für mich geworden), gingen wir noch gemütlich im Café Anna Blume in Prenzlauer Berg frühstücken (die vielen Empfehlungen bei Instagram überzeugten mich und es war wirklich sehr, sehr gut dort) und bummelten danach noch ein wenig rund um den Alexanderplatz.

Die Heimfahrt zog sich dann leider aufgrund zahlreicher Staus, aber um kurz nach 21 Uhr kamen wir dann endlich zu Hause an. Mika-Flynn schlief leider schon, dafür wurde dann heute Morgen ganz, ganz viel und ausgiebig gekuschelt und die letzten drei Tage nachgeholt. Er hatte mit seiner Oma und Tante aber auch ganz viel Spaß und ließ es sich gut gehen. Für uns ein beruhigendes Gefühl, denn so kann man ein paar Tage zu Zweit auch viel besser genießen, wenn man weiß, dass er in den besten Händen ist. 🙂

Heute Abend gibt es dann mit einem Tag Verspätung auch noch ein aktuelles Baby Bump Update für euch. 😉

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3 Comments

  • Reply Schmucke Lori 14. September 2015 at 13:56

    Das hört sich nach einem tollen Wochenende an 🙂

  • Reply Alice 14. September 2015 at 15:00

    Was für ein tolles Festival! Und dein Bauchbewohner war dabei und musste trotzdem keinen Eintritt zahlen, sehr praktisch 😀

    Ich kenne eine kleine Familie, die ihre Kinder ab 3 Jahren, mit Lärmschutzkopfhörern, mit zu den Konzerten und Festivals genommen haben auf die sie aus beruflichen Gründen halt gehen "mussten" (er Radiomoderator, sie Musikredakteurin) und sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen hatten immer einen Mordsspaß zumal auf Schwangere/Kinder ja auch Rücksicht genommen wird. Insofern glaube ich, dass ihr mit euren beiden sicherlich eines Tages einen tollen Festivalbesuch haben werdet. Oder zwei, oder drei. Und die Kids haben im Kindergarten dann auch noch so richtig was zu erzählen 🙂

  • Reply Melanie D. 15. September 2015 at 11:53

    Hey 🙂 freut mich erstmal, wenn du Spaß hattest! Wir hatten leider einen furchtbaren Samstag, da wir auf Toilette und Essen mindestens eine Stunde warten mussten. Das hat uns den Spaß schon ganz schön genommen :/

    Und zu den Kindern – okay, ich bin keine Erziehungsexpertin, da ich selbst keine habe – allerdings war bei uns bei Deichkind ein Papa mit seiner – vielleicht 8 Jahre alten – Tochter. Sie hatte keinen Gehörschutz auf und hielt sich die Ohren sogar zu. Fand ich schon sehr bedenklich, zumal am nächsten Tag ja auch Schule gewesen wäre. Wie du schon sagtest, wenn die Kinder dann zu k.o. sind, stell ich mir das auch nicht optimal vor.

    Liebe Grüße

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